"Wir werden zwei neue Einrichtungen bauen", sagte Oberbürgermeister Klaus Lorig am Dienstagnachmittag bei der Vorstellung des Krippen-Ausbauplans im Neuen Rathaus. In den Ersatzbau für die sanierungsbedürftige Kindertagesstätte "Am Leh" in der Pasteurstraße werden knapp 3,3 Millionen Euro investiert.

Für den neuen Standort in der Haydnstraße gibt es zwei Varianten: Ein Neubau würde ebenfalls mit rund 3,3 Millionen Euro zu Buche schlagen. Ein Anbau an das Grundschulgebäude, das dann im Rahmen der Maßnahme saniert würde, würde etwa 5,6 Millionen Euro kosten.

Durch die beiden neuen Kindertageseinrichtungen werden 40 zusätzliche Krippenplätze geschaffen. Daneben wird das Angebot in Lauterbach bei entsprechender Nachfrage von fünf auf zehn Plätze aufgestockt, am Standort Ludweiler entstehen kurzfristig 20 Krippenplätze. Insgesamt rechnet die Stadt mit Investitionen von acht bis zehn Millionen Euro. "Wir sind im Saarland mit die Ersten, die eine komplette Planung vorlegen", betonte Lorig.

Bei der Finanzierung hängt die Verwaltung allerdings noch etwas in der Luft. Gespräche mit dem saarländischen Bildungsministerium und dem Regionalverband Saarbrücken wurden geführt. Bis zu den großen Ferien soll Klarheit über die Höhe der Zuschüsse herrschen. "Ich gehe davon aus, dass an der Kommune etwa 30 Prozent hängen bleiben", sagte der Oberbürgermeister. Wenn der Völklinger Stadtrat grünes Licht gibt, müssten im Haushalt also rund drei Millionen Euro für den Ausbau eingestellt werden.

Bei der Umsetzung drückt die Verwaltung aufs Tempo. Bereits im kommenden Jahr soll mit dem Bau der Einrichtung in der Haydnstraße begonnen werden. Die Stadt will nicht nur die gesetzlichen Vorgaben erfüllen; durch das bessere Betreuungsangebot soll Völklingen für Familien und Unternehmen attraktiver werden.

Auf einen Blick

Auf der Grundlage der angenommenen Bevölkerungsentwicklung soll die Zahl der Krippenplätze in Völklingen bis zum Jahr 2013 von momentan 40 auf 226 Plätze ausgebaut werden. Im aktuellen Kindergartenjahrgang sind nach Prognosen der Verwaltung in der Innenstadt 143 Jungs und Mädchen zu versorgen; das sind 24 mehr als im vergangenen Jahr. Rund 80 Kinder unter drei Jahren warten derzeit auf einen Krippenplatz. Nach den Vorgaben des Bundes-Investitionsprogramms "Kinderbetreuungsfinanzierung" sollen im Jahr 2013 für 35 Prozent der Kinder Krippenplätze zur Verfügung stehen. tan