Neunkirchen. Es sieht schon wieder wüst aus am selbstverwalteten Jugendzentrum (Juz) in der Karl-Schneider-Straße. Mittlerweile reagieren sich hier jedes Wochenende Unbekannte ab. Nachdem der oder die Täter am 17. Mai mit sechs Steinen eine Scheibe in der Fensterfront eingeworfen hatten, stand das Juz am 24. Mai erneut unter Beschuss. Bereits am 22. März und am 11. Mai war das Juz Zielscheibe von Zerstörern zum Teil mit rechtsextremem Hintergrund geworden (wir berichteten). Damals waren drei Scheiben eingeworfen worden, außerdem hatte es in einem Handgemenge Verletzte gegeben. Bisher gebe es keine neuen Erkenntnisse, teilte Martin Walter von der Führungsgruppe des Polizeibezirks Neunkirchen mit. "Von einem Anschlag zu sprechen, wäre etwas hoch gegriffen", äußerte er zu dem jüngsten Vorfall. Laut Tobias Grunow, Pressesprecher des Juz, bestehen Hinweise darauf, dass es in allen vier Fällen die gleichen Täter gewesen seien. "Die Scheiben wurden jedes Mal mit weißen Steinen eingeworfen, wie es sie im unmittelbaren Umfeld des Juz keine gibt." Was dafür spricht, dass sie mitgebracht worden seien. Nach den Angriffen fühle man sich von Polizei und Stadt allein gelassen. "Es kann nicht angehen, dass wir hier die Scheiben schneller eingeworfen bekommen, als wir sie ersetzen können", erklärte Grunow. Das Juz sei zwar selbstverwaltet, aber dennoch eine öffentliche Jugendeinrichtung der Stadt und des Landkreises. nig