Weinprämierung 2017 Vier heimische Weine erhalten Spitzenwertung

Bexbach · In der Landwirtschaftskammer in Bexbach sind am Dienstag und Mittwoch die Weine des Saarlands bewertet worden. 68 Weine aus unterschiedlichen Jahrgängen galt es für die fünf Prüfer zu testen. Wobei der Großteil aus dem Jahr 2016 stammte. „Ein schwieriges Jahr für die Winzer. Im ersten Halbjahr gab es viel Regen, was den Pilzdruck erhöhte, im zweiten Halbjahr blieb es zu trocken“, sagte Elmar Thewes von der Landwirtschaftskammer. Trotz der Wetter-Extreme sei der Jahrgang allgemein jedoch qualitativ besser ausgefallen als erwartet, auch wenn sich die Winzer quantitativ etwas mehr gewünscht hätten. Mit rund 8500 Hektolitern habe die Erntemenge rund 20 Prozent unter dem langjährigen Mittel gelegen.

 29 weitere Weine wurden mit der Silbernen Kammerpreismünze ausgezeichnet.

29 weitere Weine wurden mit der Silbernen Kammerpreismünze ausgezeichnet.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Immerhin schafften es zwei 2016er die Goldene Kammerpreismünze zu erhalten. Einmal der Perler Hasenberg Riesling Eiswein vom Weingut Helmut Herber, das mit dem 2015er Perler Hasenberg Riesling Auslese einen weiteren Spitzenwein ablieferte. Und dann der 2016 Gewürztraminer Beerenauslese von Weingut Ökonomierat Petgen-Dahm in Sehndorf, das die Jury ebenfalls mit einem weiteren 2015er, dem Chardonnay Barrique Tradition 1720 Auslese trocken, überzeugen konnte. 29 weitere Weine wurden mit der Silbernen Kammerpreismünze ausgezeichnet. Bronze wird seit 2013 nicht mehr verliehen, erklärt Thewes, diese Auszeichnungsstufe sei bei den Winzern nicht gut angekommen: „Sie wurde kaum auf die Flaschen gedruckt, vielleicht war es nicht sehr werbewirksam.“

Um an der Prüfung überhaupt teilnehmen zu können, müssen die Weine zuvor eine Mindestwertung von 1,5 Punkten erhalten haben, erklärt Elmar Thewes. „Damit gelten sie als Qualitätswein und können mitmachen, müssen aber nicht.“ Und es sei Pflicht, dass die Trauben auf saarländischen Boden gewachsen sind. Die Winzer spielten dabei keine Rolle, und so können auch Weinbauern aus der Pfalz oder dem benachbarten Luxemburg ihre Tropfen einreichen.

Unter den Prüfern war Stefan Marx aus Perl als Vertreter für die saarländischen Winzer dabei. Er hat sich mit einem guten Frühstück auf die umfangreiche Teststrecke vorbereitet. Zwar wird der Wein nicht getrunken, sondern nach der Geschmacksprobe wieder ausgespuckt, doch eine gute Grundlage sei Voraussetzung für einen solchen Prüfungstermin. Und man braucht als Prüfer natürlich auch einen außergewöhnlich guten Geruchs- und Geschmackssinn. Stefan Marx macht das mit einem einfachen Beispiel deutlich: „Wenn die Gläser frisch aus dem Karton oder dem Schrank kommen, kann es sein, dass sie noch danach riechen, was dann die Probe verdirbt.“

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