Vier Anzeigen wegen Alkohol am Steuer

Quierschied/Sulzbach. Bei Polizeikontrollen wird selten der optische Eindruck bewertet, aber hin und wieder muss ein Lob für eine übersichtliche, sichere und Respekt einfordernde Anordnung von Mensch und Fahrzeugen erlaubt sein

 Deutsche und französische Polizei kontrollierten am Freitag gemeinsam. Foto: Becker & Bredel

Deutsche und französische Polizei kontrollierten am Freitag gemeinsam. Foto: Becker & Bredel

Quierschied/Sulzbach. Bei Polizeikontrollen wird selten der optische Eindruck bewertet, aber hin und wieder muss ein Lob für eine übersichtliche, sichere und Respekt einfordernde Anordnung von Mensch und Fahrzeugen erlaubt sein. So trug es sich denn am frühen Samstagmorgen am Kreisel Sulzbacher Straße/Mühlenberg in Quierschied zu, dass Rudi Pauly, der Polizeidirektor Saarbrücken-Land, bei einem Besuch die Kontrollstelle "seiner" Inspektion Sulzbach vorbildlich aufgestellt vorfand. Und trotz der 3,5 Grad Celsius und des Dauerregens wirkte die Einsatzbereitschaft der zwölf Mitarbeiter um den PI-Chef Werner Pietsch ungebrochen. Es war in dieser Nacht ein bezirksweiter Kontrolltag angesetzt, bei dem es vor allem um Verhinderung und Aufdeckung von Alkoholfahrten ging. 50 Beamte waren von etwa 20 bis drei Uhr im Einsatz. Es wurden insgesamt 1207 Fahrzeuge und 1092 Personen kontrolliert. Es setzte vier Strafanzeigen wegen Alkohols. Eine Frau versuchte erfolglos, ihre Trunkenheitsfahrt durch Flucht zu vertuschen. 46 Verwarnungen wurden ausgestellt. Das Hauptinteresse, auch vieler Medien, war in dieser Nacht auf die Inspektionen Brebach und Völklingen gerichtet. Deutsche Polizei und französische Police Nationale kontrollierten hier über mehrere Stunden gemeinsam, und zwar in beiden Ländern. Rechtsgrundlage ist der Prümer Vertrag von 2005, der gemeinsame Einsätze zur Gefahrenabwehr (hier: Gefahren durch Alkohol und Drogen im Verkehr) erlaubt. Die Inspektion Brebach hat drei Übergänge und 29 Kilometer Grenze zum Nachbarland, in der Inspektion Völklingen sind es vier Übergänge und 20 Kilometer Grenze. Im Sulzbach- und Fischbachtal sowie im Köllertal wurde ohne Beteiligung von Franzosen kontrolliert. "Die Verkehrsteilnehmer haben eine Menge Respekt vor der Polizei, wenn sie gemeinsam auftritt", sagte der Völklinger Polizeichef Axel Busch, der im Warndt die Einsatzleitung übernommen hatte. Polizeidirektor Rudi Pauly sprach von einer "sehr positiven" Wirkung: Die Bürger mit gutem Gewissen fühlten sich beschützt, und die mit dem weniger guten durften sich unbehaglich fühlen. Wie Pauly und sein französischer Kollege Régis Allegrie, Polizeidirektor des Distriktes Forbach, bei einem gemeinsamen Pressegespräch versichert hatten, komme es beiden Seiten darauf an, das Vertrauen der Bevölkerung in die Kompetenz ihrer Polizei zu stärken. Dank der guten Deutschkenntnisse der acht eingesetzten Franzosen ergaben sich auch anregende Gespräche unter den Polizisten. So lernten die Deutschen zum Beispiel, dass der kontrollierte Verkehrsteilnehmer nach Ende der Maßnahme wieder in den fließenden Verkehr eingewunken werden muss. Und dass ein betrunkener Franzose nicht zur Blutprobe gezwungen werden kann - dann nimmt der Richter eine größtmögliche Alkoholisierung an. Nichtanschnallen kostet in Frankreich sofort 90 Euro. Bei einem der nächsten Kontrolltage will die Polizei sich verstärkt an Brennpunkten und "Angsträumen" zeigen, wo Jugendliche das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung durch Trinkgelage und Sachbeschädigungen stören, hieß es.

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