Vielfalt und Schönheit saarländischer Mundarten

Namborn · Ein abwechslungsreiches Programm verspricht der Mundartring Saar für seine Veranstaltung am kommenden Sonntag, 24. November, ab 15 Uhr, im Dorfgemeinschaftsraum der Gemeinschaftsschule Namborn.

Der Nachmittag soll mit Geschichten und Gedichten renommierter Autoren aus verschiedenen Dialektregionen einen Eindruck von der Vielfalt und Schönheit saarländischer Mundarten vermitteln. Heitere, aber auch ernste Texte, passend zur Jahreszeit, stehen dabei im Mittelpunkt. Moderiert wird der Nachmittag von Albert Thomalla aus Oberthal, der als Dialektexperte und Musiker bekannt ist. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Akkordeonorchester des Harmonika Club Oberes Bliestal unter der Leitung von Albert Thomalla.

Sechs Autoren präsentieren am Sonntag ihre Werke. Darunter auch Gérald Carau. Der in Creutzwald geborene und jetzt in Beckingen lebende Autor spielt eine wichtige Rolle in der saarländischen und lothringischen Mundartszene. Er ist Redakteur der dreisprachigen (Französisch, Schriftdeutsch, Mundart) Literaturzeitschrift "Paraple", Vizepräsident des Vereins Gau un Griis und Mitglied der Bosener Gruppe. Er schreibt in allen drei Sprachen und hat zahlreiche Gedichte, Geschichten und Rezensionen veröffentlicht. Carau gehört zu den sechs Autoren, deren Mundart-Glossen und -Geschichten regelmäßig in der Saarbrücker Zeitung erscheinen.

Harro Wilhelm aus Saarbrücken ist auch als gärtnerischer Ratgeber des SR Fernsehens bekannt. Er hat ein Buch mit Mundartgeschichten veröffentlicht unter dem Titel "Kän Ruh im Ärsch". Christel Keller aus Saarbrücken ist geschäftsführende Vorstandsprecherin des Mundartrings. Seit 2004 schreibt sie in Mundart. Ihr Buch "Vun Äämedds bis Wurschdlersch" ist seit längerem ausverkauft. Sie trägt auch gerne lustige Texte verstorbener Saarbrücker Autoren vor.

Adeline Wolff aus Werschweiler beschreibt in zwei Büchern "Werschweiler Mundart", zusammen mit Edith Braun und "Unser dääschlich Brot", anschaulich ihr früheres bäuerliches Leben, besonders ihre schwere Kindheit und Jugend in der Kriegs- und Nachkriegszeit.

Birgit Klein ist in Hermeskeil geboren und in Kastel aufgewachsen. Ihr beruflicher Lebensweg brachte sie mit vielen verschiedenen Mundarten in Berührung. Sie ist seit 2004 Mitglied in der von Jean-Louis Kieffer geleiteten moselfränkischen Schreibgruppe. Alle genannten Autoren sind Mitglieder des Mundartrings Saar.

Karin Peter war in ihrer Heimatstadt Saarlouis über 40 Jahre im Schuldienst tätig, zuletzt als Rektorin. Seit längerem schreibt sie in der alten Saarlouiser Mundart, der Kernstadt (Saarlouiser Mundartbuch, Mä jees. Die Weihnachtsgeschichte - nacherzählt in Saarlouiser Moselfränkisch). Ihr aktuelles Buch ist eine eigenständige Nachdichtung von Wilhelm Busch "Hans Huckebein" - "Hans Huckebään, der Óngléckskoof".

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HintergrundDer Mundartring Saar ist eine Vereinigung von Dialektforschern, Mundartautoren und Mundartliebhabern aus dem ganzen Saarland und dem angrenzenden Lothringen. Sie versteht sich als ein Forum und veranstaltet regelmäßig Autorenlesungen, Diskussionen zu Mundartthemen, Theaterabende und andere Treffs. Nach Namborn bringt der Verein die 50. Ausgabe der Mundartpost-Saar mit, die mit 52 Seiten umfangreicher ist als gewöhnlich. Der Verein sucht noch Mitglieder. Im Jahresbeitrag von 28 Euro ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Mundartrings und der Bezug der Mundartpost enthalten. Kontakt: Albert Thomalla, Tel. (0 68 54) 89 93, E-Mail: a-thomalla@t-online.de, Lutz Hahn, Tel. (0 68 43) 90 22 19, E-Mail: luhahn1@t-online.de se. red

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