Viele unbeantwortete Fragen
Holz. Im Topspiel der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar treffen an diesem Samstag (20 Uhr) in der Großsporthalle Hamm der Tabellenführer SSG Etzbach und der Tabellenzweite TV Holz aufeinander. Sollten die Holzerinnen das Spiel gewinnen, wären sie punktgleich mit der Nummer eins. Meisterschaftsgewinn und Regionalliga-Aufstieg würden dann ein Stückchen näher rücken
Holz. Im Topspiel der Volleyball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar treffen an diesem Samstag (20 Uhr) in der Großsporthalle Hamm der Tabellenführer SSG Etzbach und der Tabellenzweite TV Holz aufeinander. Sollten die Holzerinnen das Spiel gewinnen, wären sie punktgleich mit der Nummer eins. Meisterschaftsgewinn und Regionalliga-Aufstieg würden dann ein Stückchen näher rücken.
Aber will der TV Holz das überhaupt? Vor der Saison hatte Trainer Bernd Zewe (Foto: Wieck) als Ziel lediglich die Vizemeisterschaft ausgegeben. Grund: der höhere Trainings- und Zeitaufwand in einer höheren Liga. Gilt diese Aussage immer noch? "Unser Saisonziel ist unverändert geblieben", sagt Zewe. Und wenn am Ende doch der Aufstieg rausspringt? Verzichtet der Verein dann darauf? "Darüber mache ich mir jetzt, nach sechs von 18 Spielen, noch keine Gedanken. Es kann noch so viel passieren, wie man am Ausfall unserer Topspielerin Luba Kudlikova sieht", wiegelt Zewe ab. Ähnlich äußert sich Mannschaftsführerin Julia Bartsch: "Falls wir in Etzbach gewinnen, sind wir ja noch nicht Meister. Die Saison ist noch lang. Wir machen uns Gedanken, wenn es soweit ist."
Zewe selbst würde bei einem Aufstieg in die Regionalliga als Coach wohl aufhören. "Es ist ein viel zu großer Zeitaufwand, und ich müsste mich beruflich noch mehr einschränken, als ich das schon jetzt tue. Ich müsste mir wirklich überlegen, ob ich das will", sagt er. Auch die Kosten für den Regionalliga-Spielbetrieb seien deutlich höher als in der Oberliga. Zewe: "In der Regionalliga spielen mit Lebach und Hülzweiler nur zwei Saarvereine, alles andere kommt aus Rheinland-Pfalz und aus Hessen. Ich weiß nicht, ob das finanziell zu stemmen wäre."
Die SZ hat diese Frage an Michael Theis, den Vorsitzenden des TV Holz, weitergegeben. Er sagt: "Die finanzielle Seite ist nur eine von vielen Fragen, die bei einem Aufstieg in die Regionalliga beantwortet werden müssten, und sie ist sicherlich nicht die wichtigste." In erster Linie müssten Mannschaft und Trainer den Aufstieg - und auch den folgenden Klassenerhalt - wirklich wollen, sagt Theis. "Die Konsequenzen wären zusätzliche Trainingseinheiten, gegebenenfalls zusätzliche Spielerinnen, zusätzliche Trainer, ein Trainingslager und noch vieles mehr. Dieser Mehraufwand an Zeit, Kraft und Geld wäre eine Hürde, die von allen Beteiligten bewältigt werden müsste", sagt Theis.
Auch er verweist darauf, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu früh sei, über einen Aufstieg zu spekulieren: "Bei der erlebten Qualität unserer Konkurrenten wäre es sogar anmaßend, jetzt schon zu sagen, wir wollen gar nicht den ersten Platz. Denn diesen müssen wir uns erstmal erkämpfen."
Trotz aller Spekulationen und unbeantworteter Fragen verspricht der Vorsitzende Theis: "Falls wir es aber wirklich schaffen sollten, würden wir erstmal kräftig feiern und dann im großen Kreise beraten, ob wir den Aufstieg wagen. Wenn der Wille bei allen Beteiligten da ist, dann werden wir auch die Sache mit den Finanzen irgendwie hinbekommen." "Ich müsste
mir wirklich überlegen, ob ich das will."
Bernd Zewe,
Trainer des TV Holz, über seine Zukunft im Falle des Aufstiegs in die Regionalliga