Viele Pässe gehen ins Nirvana

Oberthal. Düstere Mienen bei der HSG Nordsaar. Trainer Manfred Wegmann sitzt verärgert auf der Bank. Die Spieler schnappen mit finsterem Blick ihre Taschen und gehen in die Kabine. Das erste Spiel in der neuen Saison in der Handball-Saarlandliga gegen den HC Dillingen/Diefflen - kein Auftakt nach Maß für die HSG Nordsaar

 Nordsaarmann Thomas Dell (rechts) fliegt auf Gegenspieler vom HC Dillingen/Diefflen zu. In der ersten Halbzeit schafften es die HSG-Spieler kaum, den Ball im Tor unterzubringen. Foto: Horst Klos

Nordsaarmann Thomas Dell (rechts) fliegt auf Gegenspieler vom HC Dillingen/Diefflen zu. In der ersten Halbzeit schafften es die HSG-Spieler kaum, den Ball im Tor unterzubringen. Foto: Horst Klos

Oberthal. Düstere Mienen bei der HSG Nordsaar. Trainer Manfred Wegmann sitzt verärgert auf der Bank. Die Spieler schnappen mit finsterem Blick ihre Taschen und gehen in die Kabine. Das erste Spiel in der neuen Saison in der Handball-Saarlandliga gegen den HC Dillingen/Diefflen - kein Auftakt nach Maß für die HSG Nordsaar. Zwar gewinnt sie mit 31:27, doch die Art und Weise, wie der Sieg zu Stande kam, freut Wegmann überhaupt nicht: "Ich bin ganz und gar nicht zufrieden. Das einzig gute an dem Spiel war, dass wir jetzt wissen, dass wir noch Einiges zu tun haben." Rückblick: Im Spiel geht so Einiges schief. Vor allem in der ersten Hälfte schaffen es die Nordsaarmänner kaum, den Ball im gegnerischen Tor zu platzieren. Wegen vieler Fehlpässe kommen sie selten dazu, überhaupt auf das Tor zu werfen. Gelingt es ihnen doch, folgen zu häufig Fehlversuche. Die Sorgen Wegmanns, dass seine Mannschaft wegen der vielen Verletzungsprobleme noch nicht Hundertprozent bereit für den Saisonstart ist, bewahrheiten sich: "Man hat gesehen, dass wir nicht richtig eingespielt sind. Das Spiel nach vorne war eine Katastrophe. Viele Pässe gingen einfach ins Nirvana. Außerdem entschuldigt nichts unsere schlechte Trefferquote." Nur zwölf Tore wirft die HSG Nordsaar bis zur Pause. Lediglich eine solide Leistung in der Abwehr sorgt dafür, dass Dillingen zur Halbzeit nur mit einem Tor führt. Und auch nach der Pause bekommen die Zuschauer kein schönes Handballspiel zu sehen. Der einzige Trost: Es ist spannend. Durch zwei schnelle Tore erarbeitet sich Dillingen/Diefflen eine Drei-Tore-Führung. Diese versuchen die Gäste mit allen Mitteln zu verteidigen. Die HSG Nordsaar kämpf sich aber wieder heran. Vor allem der Routinier Timo Klein übernimmt jetzt Verantwortung. "Timo war in der zweiten Halbzeit der entscheidende Mann. Er hat Präsenz gezeigt und die anderen wach gerüttelt", lobt Wegmann seinen Spieler. Nach 45 Minuten führt die HSG zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit. Das Spiel wird nun noch zerfahrener. Immer wieder liegen Spieler nach Fouls auf dem Boden. Immer häufiger unterbrechen die Schiedsrichter das Spiel, damit der Boden gewischt werden kann. Zwei-Minuten-Zeitstrafen reihen sich aneinander. Das Spiel ist hektisch. Doch die Nordsaarmänner behalten die Nerven. Sie bauen ihren Vorsprung auf vier Tore aus. Kurz vor dem Ende ist somit klar: Im ersten Spiel sind die ersten beiden Punkte eingefahren. Ein Arbeitssieg gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner. HSG-Trainer Wegmann erklärt: "Ich habe vor dem Spiel so etwas geahnt. Ich wusste, dass wir, wenn wir nicht gleich Tore machen, den Gegner aufbauen. Und vor allem gegen einen schlagbaren Gegner ist das schnell passiert." Für die HSG Nordsaar heißt es nun: Aus den Fehlern lernen - und das möglichst schnell. Denn an den kommenden beiden Spieltagen trifft Nordsaar auf den TV Merchweiler und die HG Saarlouis II - die stärksten Mitkonkurrenten im Kampf um einen vorderen Tabellenplatz. "Man hat gesehen, dass wir nicht richtig eingespielt sind. Das Spiel nach vorne war eine Katastrophe."Manfred Wegmann, Trainer HSG Nordsaar

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