Viel Spaß zur Geisterstunde im Erlebnisbergwerk Velsen

Velsen · Besucher drängten sich vorm Tor. Trägerverein lud Jung und Alt zur Hexennacht ein.

Zum fünften Mal hatte der Verein Erlebnisbergwerk Velsen für Sonntag zur Hexennacht in den ehemaligen Lehrstollen eingeladen. Dass dort spannende Abenteuer warten, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Kurz vor dem Startschuss warten bereits knapp 100 Besucher vor dem verschlossenen Tor. "Gleich geht's los", vermutet ein Mädchen voller Vorfreude. Und es liegt richtig. Pünktlich um 17 Uhr ist Einlass. "Etwa 35 Mitglieder sind als Helfer im Einsatz", schätzt Vereinschef Volker Etgen. Unterstützt wird sein Team von Karnevalisten aus der Region: Die Beele's, Doll Doll und die Warndtkater schicken ihre Hexen ins Bergwerk.

Auch wir wagen uns hinein. Zunächst wird der Helm aufgesetzt, die Taschenlampe eingeschaltet. Musik und Lichteffekte setzen den Eingangsbereich stimmungsvoll in Szene. Einige beschleicht schnell ein mulmiges Gefühl. Jetzt nur nicht den Anschluss verlieren. "Mach mal langsam", sagt eine junge Dame, während sie sich bei ihrer Freundin einhakt.

Die erste Schrecksekunde lässt nicht lange auf sich warten. "O Gott, Hilfe!", ruft eine Besucherin, als sie sich umdreht und dem Zeitungsreporter ins Gesicht leuchtet. Es kommt sogar noch schlimmer. Ein paar Meter weiter wird ihre Gruppe von einer Maschinengewehr-Salve empfangen. Nur gut, dass man im Dunkeln das viele Blut nicht sieht. Aber nein, Fehlalarm! Das Stakkato-Geratter stammt von einem mächtigen Pickhammer - mit ihm wurde früher der Berg bearbeitetet.

Ein erstes Opfer ist dann doch bald zu beklagen, der Junge liegt leblos am Wegesrand. Wahrscheinlich wurde er von einer Hexe zu Tode erschreckt. Oder ist der Bub nur verzaubert? Kurz mal anleuchten: Nein, da bewegt sich nichts mehr. Aber kaum ist die Leiche passiert, erwacht sie wieder zum Leben. Mit Geheul fällt sie dem Gast in den Rücken. "Huah!", schallt es durch den Gang.

Es bleibt nicht der einzige Gänsehautmoment, Die nächste schaurig-schöne Überraschung lässt nicht lange auf sich warten. Gruselige Gestalten tauchen aus dem Nichts auf, aus der Dunkelheit hallen Schreie.

"Gut, dass die Oma nicht mitgekommen ist", stellt ein Vater fest. Die Gänge sind teilweise eng, die Treppen steil. Einige Kinder kommen hüpfend wieder ans Tageslicht, andere halten Mamas Hand ganz fest. "Ich fand's toll, die Hexen waren lustig", resümiert Kathrin Simon aus Wadgassen. "Und ich war mutig", ergänzt Tochter Leonie. Die Fahrt auf dem Förderband hat dem Mädchen besonders gut gefallen. Und dann erzählt die Sechsjährige noch, dass sie jetzt alt genug sei, um Kaugummi zu kauen. Sie könne sogar schon Blasen formen. Der Beweis wird gleich mitgeliefert. Stimmt, das klappt prima.

Daniela Lux hat den Rundgang ebenfalls genossen. "Ich mag es, wenn man mich erschreckt", erzählt die Besucherin aus Dudweiler. Ihre Tochter Lea ist da noch etwas ängstlicher. "Es war schon gruselig", verrät das siebenjährige Mädchen. Als Nächstes steht nun aber erst mal eine Lokfahrt auf dem Programm.

Andere Kinder greifen zum leckeren Stockbrot. Oder sie streicheln die Ziegen vom Naßweiler Birkenhof. Und Platz für eine Runde Nachlauf ist auf dem schönen großen Gelände natürlich auch. "Geh'n wir hier bald wieder hin?", fragt ein begeisterter Junge, als er sich mit seinen Eltern auf den Heimweg macht.

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