Viel Platz für gemeinsames Spielen

St. Wendel. "Wir bauen ein Haus . . .", sangen Kinder des Integrativen Kindergartens der Lebenshilfe St. Wendel gestern am späten Vormittag auf dem Spielplatz des Lebenshilfezentrums in der Werkstraße in St. Wendel. Und stimmten damit die zahlreichen Gäste auf das größte Bauvorhaben der Lebenshilfe St. Wendel ein

St. Wendel. "Wir bauen ein Haus . . .", sangen Kinder des Integrativen Kindergartens der Lebenshilfe St. Wendel gestern am späten Vormittag auf dem Spielplatz des Lebenshilfezentrums in der Werkstraße in St. Wendel. Und stimmten damit die zahlreichen Gäste auf das größte Bauvorhaben der Lebenshilfe St. Wendel ein. Direkt neben dem bisherigen Zentrum entstehen im St. Floriansweg eine neue integrative Kindertagesstätte und eine Bewegungshalle. 5,2 Millionen Euro werden bis Ende 2010 in das Projekt investiert sein. Gestern war offizieller Spatenstich."Mit dem Neubau geht ein langer Wunsch der Lebenshilfe in Erfüllung", sagte Karl Rauber, Chef der Staatskanzlei und Vorsitzender der Lebenshilfe im Landkreis St. Wendel. Derzeit sei die Kindertagesstätte auf drei Standorte verteilt. Der Neubau biete genügend Platz für bis zu 85 Kinder in sechs Gruppen an einem Standort.Die neue Kindertagesstätte wird in zwei Etagen über sechs große Gruppenräume mit jeweils einem individuell eingerichteten Förderraum verfügen. Neben behindertengerecht ausgestatteten sanitären Einrichtungen gibt es in jeder Etage ein Pflegebad. Personalräume und ein eigener Küchenbereich fehlen ebenfalls nicht. Rauber: "Die integrative Kindertagesstätte wird nicht nur über moderne, ansprechende Räume verfügen, sondern durch ihre ansprechende Raumgestaltung auch die Ausübung moderner pädagogischer Betreuungskonzepte ermöglichen". So sei der geplante Snoezelenraum sicherlich ein besonderes Plus des Neubaus. Dieser harmonische gestaltete Raum verbessere die Wahrnehmung der verschiedenen Sinne und biete eine ganz besondere Entspannungsmöglichkeit. Eingerichtet wird auch ein Multifunktionsraum für musische, naturwissenschaftliche und kulturelle Projekte.An den Neubau angegliedert wird zudem eine Sporthalle, die von der Kindertagesstätte genutzt wird. Sie wird mit einem schwingungsgedämpften Sportboden ausgestattet und wird insgesamt 240 Quadratmeter groß. Die Bewegungshalle soll auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und besonders von Behindertenverbänden genutzt werden.Das gesamte Bauprojekt kostet 5,2 Millionen Euro. Darauf entfallen auf den Bau der integrativen Kindertagesstätte 2,4 Millionen Euro. 30 Prozent der Kosten für die Kindertagesstätte trägt die Lebenshilfe. Weitere 30 Prozent schießt das Saarland zu, jeweils 20 Prozent kommen von Stadt und Landkreis. Einen weiteren Zuschuss von 1,8 Millionen Euro für das Gesamtprojekt erbringt das Sozialministerium. Zudem fließen eine Million Euro zum Bau der Sporthalle aus Geldern des Konjunkturprogrammes.Karl Rauber ging auch auf das Konzept der integrativen Kindertagesstätte ein. In vier der sechs Gruppen werden behinderte und nicht-behinderte Kinder gemeinsam betreut. Rauber: "Der Vorteil dieses integrativen Ansatzes liegt auf der Hand. Indem sie zusammen sind und gemeinsam spielen, lernen behinderte wie nicht-behinderte Kinder einen unaufgeregten, selbstverständlichen Umgang miteinander." Und weiter: "Die Integration behinderter Menschen ist für mich ein wichtiger Maßstab für eine Gesellschaft, in der es nicht nur um Leistung und Wettbewerb, sondern auch um Solidarität und Gerechtigkeit geht.""Der integrative Ansatz ist ein Erfolgsmodell", unterstrich auch Landrat Udo Recktenwald. Und weiter: "Es ist ein tolles Angebote, das hier entsteht." Der Beigeordnete der Stadt St. Wendel, Johann Mittermüller, unterstrich die professionelle Hilfe der Lebenshilfe für die Menschen in Stadt und Region.Statt eines Spatenstiches warf Karl Rauber anschließend den Bagger an und startete damit offiziell die Bauarbeiten. Die Feierstunde umrahmten der Singkreis des Kindergartens und die Sambagruppe der Tagesförderstätte.

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