Viel Kritik am "Museums-Klotz"

Saarbrücken. Der Neubau am Saarlandmuseum, der sogenannte vierte Pavillon, ist in vollem Gange. Doch die Kosten laufen aus dem Ruder. Die veranschlagten 18,7 Millionen Euro reichen nicht, bestätigte Minister Karl Rauber der SZ. Nun ist schon von einer "Millionensteigerung" die Rede

Saarbrücken. Der Neubau am Saarlandmuseum, der sogenannte vierte Pavillon, ist in vollem Gange. Doch die Kosten laufen aus dem Ruder. Die veranschlagten 18,7 Millionen Euro reichen nicht, bestätigte Minister Karl Rauber der SZ. Nun ist schon von einer "Millionensteigerung" die Rede.Was halten die Saarbrücker von dem neuen Museumsbau? Hans-Joachim Mesen ist nicht begeistert von dem vierten Pavillon. "Es gibt so viele leer stehende Gebäude, die man zu einer neuen Galerie hätte umbauen können. Das Geld für den Neubau hätte man wirklich anderweitig brauchen können", sagt der 64-jährige Rentner.

Auch Ryungki Lee wundert sich über das investierte Geld. Er wohnt nicht in der Nachbarschaft, ist aber Student an der Musikhochschule und geht deshalb jeden Tag an der Baustelle vorbei. "Der Bau ist sehr groß und leider relativ hässlich geworden. Wenn man bedenkt, wie die finanzielle Lage des Saarlandes ist, kann man echt nicht verstehen, wieso man so was hier hinstellt", meint der 30-jährige Saarbrücker.

Die Anwohnerin Sybille Knopp (54) meint, es bringe ja doch nichts, sich über den Bau, in den die "Galerie der Gegenwart" einziehen soll, zu beschweren. "Wenn ich es stoppen könnte, würde ich das machen, aber als normaler Bürger kann man das ja leider nicht", meint die Lehrerin aus Saarbrücken. "Das Geld hätte man besser in die 'Stadtmitte am Fluss' gesteckt, damit da wirklich was Schönes rauskommt", findet sie. Evgeni Hartwatin, Inhaber der Galerie am Pavillon, denkt da ganz anders. "Ich finde den Bau der Galerie super. Unser Laden heißt ja auch Galerie am Pavillon, also passt das", freut sich der 45-Jährige. Außerdem freue er sich, wenn der vierte Pavillon fertig wird und mit ihm mehr Kunstinteressierte kommen.

Skeptischer ist Romina Reinig (28) und spart nicht mit Kritik. "Das ist schon ein riesiger Klotz geworden. Ich bin von Mal zu Mal überrascht, wenn ich hier vorbeikomme, wie groß das Ding wird", erzählt uns die freiberufliche Veranstaltungskauffrau aus Saarbrücken, die zwar nicht in unmittelbarer Nähe wohnt, aber öfter an der Baustelle vorbeiläuft.

Mehr Geld für die Kunst

Ihre Freundin Elisa Posteraro, mit der sie unterwegs war, ist aber dafür, mehr Geld in Kunst zu investieren und freut sich, dass etwas dafür getan wird. "Jedoch finde ich, dass das Geld besser in bestehende Institutionen gesteckt werden sollte", meint die 29-Jährige.

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