Viel Applaus für Walsheimer Theatergruppe

Walsheim. Ob Penny-Markt-Parkplatz, Kirkeler Felsenpfad, Walsheimer Tretbecken oder das Auto von Manfred Theis. Viel Lokalkolorit hatte die Theatergruppe des Walsheimer Männergesangverein in ihre Inszenierung "Das Geld ist im Eimer" eingebaut

 Ein Teil des Ensembles des MGV Walsheim in Aktion: (von links) Kathrin Martin und Inge Kremp, dahinter stehend: Frank Bender und Polizist Stefan Raffel. Foto: Wolfgang Degott

Ein Teil des Ensembles des MGV Walsheim in Aktion: (von links) Kathrin Martin und Inge Kremp, dahinter stehend: Frank Bender und Polizist Stefan Raffel. Foto: Wolfgang Degott

Walsheim. Ob Penny-Markt-Parkplatz, Kirkeler Felsenpfad, Walsheimer Tretbecken oder das Auto von Manfred Theis. Viel Lokalkolorit hatte die Theatergruppe des Walsheimer Männergesangverein in ihre Inszenierung "Das Geld ist im Eimer" eingebaut. Rund 200 begeisterte Zuschauer verfolgten den Dreiakter von Dietmar Steimer in der besonderen Atmosphäre unter dem Kreuzgewölbe im extravaganten Milieu des Brauereikellers. Sieben Laienschauspieler hatten sich mit ihrer Regisseurin Heidi Schmidt in wochenlanger Probenarbeit zuerst im Schützenhaus und später am Originalschauplatz auf den Abend vorbereitet - mit Erfolg. Von der ersten Szene in den von der Herbitzheimer Gruppe Sodom und Gomorrha ausgeliehenen Kulissen zogen sie ihr Publikum in den Bann, bescherten Kurzweil, setzten ihre Einsätze punktgenau, waren textsicher und brachten die Handlung mit viel Engagement über die Bühne. Zum Inhalt: Alfons Riebele (Ralf Groß) ist ein Mann, der die Arbeit hasst, dafür das Leben aber um so mehr liebt. Als seine Frau Waltraud (Kathrin Martin) auf Besuch bei ihrer Schwester ist, schlägt er wieder mal über die Stränge und findet nach der durchzechten Nacht im Wohnzimmer einen Koffer voller Geld. Wie es dazu gekommen ist, weiß er nicht und auch sein schlitzohriger Nachbar Bertram Guggenmoser (Frank Bender) kann ihm dabei nicht helfen. Aber wie soll der unverhoffte Reichtum vor seiner Frau, die vorzeitig zurückkommt, Oma Franziska (Inge Kremp) und der neugierigen Nachbarin Hildegard (Ata Lorang) geheim gehalten werden? Als Oma, weil sie ihre Brille verlegt hat, den Koffer mit Geld als Altpapier zu Brikett verarbeiten will, nimmt das Unheil seinen Lauf. "Selig sind die, die schlecht sehen, aber doch den Durchblick haben", meint sie. Zudem erscheint Tochter Ulrike (Gudrun Höh), um ihren Verlobten Werner Ziegler (Stefan Raffel) vorzustellen. Der ist als Polizist mit der Aufklärung eines Banküberfalls angesetzt. Ulrike und Werner finden ihr gemeinsames Liebesglück und weisen nach, dass Bertram und Alfons als Bankräuber nicht in Frage kommen. Den Laiendarstellern war anzumerken, dass sie mit vollem Herzen bei der Sache sind. Sie zeigten Humor mit Hingabe. Liebevolle Details, wie beispielsweise die selbst gebaute Telefonzelle im Innenraum des Kellers rundeten das Bild ab. Nach dem letzten Vorhang bedankte sich das Publikum für die tolle Gesamtleistung des Ensembles mit donnerndem Beifall. Niemand hatte bemerkt, dass keiner der Darsteller bisher auf den "Brettern, die die Welt bedeuten" gestanden hatte. Alle spielten ihre Rollen überzeugend, so dass Souffleuse Claudia Stemmler nicht oft eingreifen musste. "Die Idee, zum Vereinsjubiläum Theater zu spielen", so Kremp, "hatte meine Stellvertreterin Heidi Schmidt und unsere Dirigentin des gemischten Chores Ina Kaufmann". Zur Gruppe gesellten sich auch die fleißigen Helfer hinter den Kulissen. Armin Lorang sorgte für den Ton und die Bühnentechnik, Stefan Raffel zudem für die Beleuchtung. Anne Konrad und Christel Müller wirkten in der Maske. "Das Publikum war wunderbar, die Stimmung war klasse und alle Darsteller in Hochform", damit brachte es die Vorsitzende Inge Kremp auf den Punkt. Bleibt zu hoffen, dass sich das Ensemble bald ein neues Stück aussucht.

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