Tünsdorf. Rückblick: 27. Februar 2011, Sportplatz des VfB Tünsdorf. In der Bezirksliga Merzig-Wadern spielen die Mannschaften der SG Schwemlingen-Tünsdorf-Ballern II und der SG Körprich-Bilsdorf gegeneinander. Knapp zehn Minuten vor Schluss wird die Begegnung von Schiedsrichterin Vivienne Gastauer abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt steht es 3:1 für die Gastgeber und Körprich-Bilsdorf ist nach einer Gelb-Roten und zwei Roten Karten nur noch mit sieben Feldspielern auf dem Platz. Nach dem dritten Feldverweis für die Gäste kommt es zu einer Rudelbildung - und danach ist Schluss.Schiedsrichterin Gastauer schrieb in ihrem Bericht an den Saarländischen Fußballverband, Körprich-Bilsdorf habe nicht mehr weiterspielen wollen. Dies sieht man in Körprich anders. "Stimmt so nicht", sagt der Spielausschuss-Vorsitzende der SG, Bertram Voss. Der Darstellung von Körprich folgte in zweiter Instanz auch das Sportgericht des SFV. In erster Instanz war die Begegnung mit drei Punkten für Schwemlingen-Tünsdorf-Ballern II gewertet worden. In zweiter Instanz wurde jetzt ein Wiederholungsspiel angesetzt. "Aus unserer Sicht hat die Schiedsrichterin nicht alles Mögliche getan, um den Abbruch zu verhindern", erklärt Dieter Manville, einer der Richter des Verbandssportgerichts. "Sie hätte den Spielführer von Körprich-Bilsdorf zu sich bitten müssen und ihm drei Minuten Zeit geben müssen, mit seiner Mannschaft darüber zu beraten, ob sie weiterspielen will oder nicht. Da dies unterblieben ist, lag ein Verstoß gegen Paragraph 47 der Spielordnung vor. Deshalb musste ein Wiederholungsspiel angesetzt werden." Die Schiedsrichterin ist derzeit in Urlaub und war deshalb nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.