„Vespa-Fahren ist eine Passion“

St Wendel · Punkt 11 Uhr ging es am Sonntag auf dem Schlossplatz los: Die Rollerfahrer läuteten die Saison mit einer kleinen Tour ein. Trotz Regen waren Vespa- und Rollerfahrer gekommen, um ihr gemeinsames Hobby zu feiern.

 Ausgangspunkt der kleinen Rundfahrt war der Schlossplatz. Foto: Sick

Ausgangspunkt der kleinen Rundfahrt war der Schlossplatz. Foto: Sick

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In München, Hamburg und Berlin ist es schon längst Tradition. Zum Frühling gehört es dort mit dazu, und es lockt jedes Jahr tausende Menschen vor die Tür. Gemeint ist das Anrollern. Bis vor einem Jahr war es im Saarland noch nicht bekannt. Doch jetzt möchte eine Interessengemeinschaft aus Freisen das Anrollern in Zusammenarbeit mit dem Café Journal auch bei uns zur Tradition machen. Das Konzept ist denkbar einfach: Alle Vespa- und Roller-Besitzer treffen sich und fahren gemeinsam eine vorher festgelegte Strecke ab.

Nachdem das allererste St. Wendeler Anrollern im vergangenen Jahr auf große Resonanz gestoßen und rund 100 Rollerbesitzer bei dem Spektakel dabei gewesen waren, lud die Vespa-Gang Freisen am Sonntag wieder auf den Schlossplatz ein. Trotz des denkbar ungünstigsten Wetters mit jeder Menge Regen und nassen Straßen waren doch einige Rollerbesitzer dem Ruf gefolgt und konnten so gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins einmal über die alte Rennstrecke sausen, um die Rollersaison einzuläuten.

Los ging es aber erstmal mit einer kleinen Stärkung im Café Journal, während der die Teilnehmer genügend Zeit hatten, sich kennen zu lernen und über ihr gemeinsames Hobby zu fachsimpeln. Dabei stellte sich schnell heraus, dass Vespa-Fahren nicht einfach nur eine Freizeitbeschäftigung ist.

Auch im Tatort gibt's ne Vespa

"Es ist eine Passion", erklärte Frank Klebert vom Vespa-Veteranen-Club Merzig. "Und das nicht nur bei Sonnenschein. Vespa-Fahren macht auch bei schlechtem Wetter einfach nur Spaß." Eine Meinung, die sich immer stärker auszubreiten scheint. "Wir Rollerfahrer standen in der Öffentlichkeit eigentlich immer so ein bisschen im Schatten der Motorradfahrer", bedauerte Klaus Altenhofer von der Vespa-Gang Freisen am Sonntag. "Dabei gibt es genauso viele Rollerbesitzer, die jeden Tag Zeit damit zubringen, an ihren Maschinen zu tüfteln, sie zu pflegen und zu warten." Zum Glück aber, so Altenhofer weiter, gäbe es in den letzten Jahren einen immer stärkeren Trend zur Vespa hin. "Man sieht sie immer mehr, auch im Fernsehen. Zum Beispiel im neuen Saarland-Tatort. Kommissar Stellbrink fährt das gleiche Vespamodell, das wir auch hier bei unserem Anrollern dabei haben." Für Altenhofer liegt der Grund dafür auf der Hand: "Die Vespa bedeutet Entschleunigung in der heutigen Zeit. Nicht umsonst spricht man vom Vespazieren."

Und wie dieses Vespazieren aussah, davon konnten sich interessierte Besucher und Passanten dann auch gleich im Anschluss an das Frühstück überzeugen, denn punkt 11 Uhr starteten die Rollerfahrer ihre Maschinen und läuteten die Saison mit einer kleinen Tour ein. Vom Schlossplatz aus ging es über Wendalinus- und Jahnstraße in Richtung Tholeyer Berg und dann die alte Rennstrecke hinunter.

Ziel der Fahrt war wieder der Schlossplatz, auf dem alle Fahrer nach rund 15 Minuten wieder heil und gesund ankamen. "Es war wunderschön", berichtete Altenhofer strahlend, nachdem er seine quietschgelbe Vespa wieder zum Stillstand gebracht hatte.

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