Verwechslung kann tödlich enden

Frankenholz · Die Fachleute von den Pilzfreunden Saar-Pfalz hatten Antworten auf alle Fragen: Vorsitzender Harry Regin überlegt, die Pilzausstellung künftig jährlich durchzuführen. Wegen Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen sollte man beim Sammeln ganz genau hinsehen.

 Harry Regin, Vorsitzender der Pilzfreunde Saar-Pfalz (Foto), präsentierte bei der Pilzausstellung im Bürgerzentrum in Frankenholz einen Steinpilz und stand mit seinen Vereinsmitgliedern interessierten Besuchern für Fragen rund um Pilze Rede und Antwort. Foto: Bernhard Reichhart

Harry Regin, Vorsitzender der Pilzfreunde Saar-Pfalz (Foto), präsentierte bei der Pilzausstellung im Bürgerzentrum in Frankenholz einen Steinpilz und stand mit seinen Vereinsmitgliedern interessierten Besuchern für Fragen rund um Pilze Rede und Antwort. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Großen Zuspruch erlebte die alle zwei Jahre stattfindende Pilzausstellung der Pilzfreunde Saar-Pfalz im Bürgerzentrum in Frankenholz. Zahlreiche interessierte Besucher nutzten am vergangenen Wochenende die Gelegenheit, die große Anzahl der zur Schau gestellten Pilzsorten zu bestaunen und sich bei den Experten der Pilzfreunde Saar-Pfalz über essbare oder giftige Pilze beraten zu lassen. Zu sehen waren unter anderem der seltene und schonenswerte spangrüne Kiefernreizker, den essbaren Butterrübling, grünen Anistrichterling, kupferroten Gelbfuß oder das Kuhmaul, aber auch den sehr giftigen Riesenrötling sowie den tödlich giftigen Kahlen Krempling.

Zur Bestimmung gehörte auch die Geruchsprobe, denn jede Sorte riecht anders. Aufgrund der steigenden Resonanz denke der Verein daran, die Ausstellung jedes Jahr durchzuführen, betonte Harry Regin, seit 18 Jahren Vorsitzender der derzeit 126 Mitglieder zählenden Pilzfreunde Saar-Pfalz. Die ausgestellten Pilze stammten aus dem gesamten Saarland sowie aus dem Pfälzer Raum. Angesichts der in letzter Zeit bekannt gewordene schweren Fälle von Pilzvergiftungen warnte Regin vor dem Verzehr nicht sicher bestimmter Pilze. So stünden die Wälder derzeit voll von giftigen grünen Knollenblätterpilzen, welche mit Champignons leicht verwechselt würden. "Es gibt viele giftige Doppelgänger von essbaren Pilzen".

Für Pilzsucher seien zwar die Monate September und Oktober aktuell Hauptsaison, doch Pilze gebe es eigentlich das Jahr über, erzählte Regin. Steinpilze und Pfifferlinge seien die wohl bekanntesten Pilze, aber auch der Flockenstielige Hexenröhrling sowie der Rotfußröhrling kämen in unserer Region häufig vor.

Zu den Besuchern zählten auch Christa Leibrock und Hartmut Grundhöfer. Beide hatten am Morgen mit einer 18-köpfigen Wandergruppe an einer von Jörg Wittkopp von den Pilzfreunden Saar-Pfalz geführten Pilzwanderung in der Umgebung des Golfplatzes in Websweiler teilgenommen und jede Menge verschiedene Pilze in ihrem Korb gesammelt. Jeder habe frei suchen können und sich vom Pilzexperten erklären lassen, ob ein Pilz essbar oder ungenießbar sei, so Leibrock. Er habe ausschließlich Steinpilze gesucht, so Grundhöfer, der schon öfter eine Pilzwanderung mitgemacht hat: "Das ist für mich der Pilz, der am wenigsten zu verwechseln ist".

Für Christa Leibrock war es wichtig, dass man sich die Pilze ganz genau anschauen sollte, "da die Unterschiede oft nur gering sind und dadurch auch die Verwechslungsgefahr relativ groß ist". Mit den gesammelten Steinpilzen werde man abends eine leckere Pilzpfanne zubereiten, erklärte Grundhöfer.

Wie Harry Regin erklärte, werden die Pilze aus der Ausstellung wieder dem Kreislauf der Natur zugefügt und können dort wieder aussporen.

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