Verteidiger will Tatwerkzeug sehen

Saarbrücken/Homburg. In der Planung des Saarbrücker Schwurgerichts waren gestern die Plädoyers vorgesehen. Doch im Prozess um den gewaltsamen Tod einer 77-jährigen Witwe aus Homburg gab es weitere Beweisanträge der Verteidiger, denen das Gericht teilweise folgte.Zum Hintergrund: Zwei 29-jährige Männer aus dem Saar-Pfalz-Kreis stehen unter Mordverdacht

 Die Angeklagten mit einer Dolmetscherin gestern im Gericht. Foto: jht

Die Angeklagten mit einer Dolmetscherin gestern im Gericht. Foto: jht

Saarbrücken/Homburg. In der Planung des Saarbrücker Schwurgerichts waren gestern die Plädoyers vorgesehen. Doch im Prozess um den gewaltsamen Tod einer 77-jährigen Witwe aus Homburg gab es weitere Beweisanträge der Verteidiger, denen das Gericht teilweise folgte.Zum Hintergrund: Zwei 29-jährige Männer aus dem Saar-Pfalz-Kreis stehen unter Mordverdacht. Ihnen wird vorgeworfen, im Februar 2010 eine Rentnerin (77) in ihrer Homburger Wohnung ermordet zu haben. Die Angeklagten schweigen.

Das Mordopfer hat die Einbrecher offensichtlich überrascht. Die Seniorin wurde geschlagen und mit einem Pullover erdrosselt. Einer der Verteidiger sieht Widersprüche in Aussagen von Polizeibeamten und Gutachtern. Einmal habe es geheißen, das "Strangulationswerkzeug" lag lose um ihren Hals. Nach einer anderen Aussage sei es eng um ihren Hals und doppelt verknotet gewesen. Der Fasernexperte habe aber von nur einem Knoten gesprochen. Ein Gutachter solle das Asservat nochmal untersuchen. Das Gericht lehnte den Antrag zwar ab, erlaubte aber dem Verteidiger, das Beweisstück mit einem Privatgutachter anzusehen.

Die Aussage eines Mithäftlings aus der U-Haft sollte den französischen Angeklagten entlasten. Der Zeuge hatte ausgesagt, dass er von dem Angeklagten erfahren habe, dass dieser erst in der Haft von der Polizei über den Tod der Rentnerin unterrichtet worden sei. Bis dahin habe der Angeklagte geglaubt, man habe die Frau ohnmächtig in der Wohnung zurückgelassen. Dieser Mitgefangene wurde gestern vom Gefängnis ins Gericht gebracht, um erneut auszusagen. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. jht

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