Versuchskaninchen des ZKE

Müllwiegen Versuchskaninchen des ZKE Zum Artikel "Die Müllgebühren stehen in den Sternen" - SZ vom 13./14. November So weit ich weiß, sind die Müllautos des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) schon seit Jahren mit Wiegevorrichtungen versehen, weil das Verwiegesystem ja schon viel früher in Saarbrücken hätte eingeführt werden sollen

Müllwiegen Versuchskaninchen des ZKEZum Artikel "Die Müllgebühren stehen in den Sternen" - SZ vom 13./14. November So weit ich weiß, sind die Müllautos des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) schon seit Jahren mit Wiegevorrichtungen versehen, weil das Verwiegesystem ja schon viel früher in Saarbrücken hätte eingeführt werden sollen. Also hatte der ZKE genügend Zeit, um sich bereits im Vorfeld exakte Zahlen über die anfallenden Müllgewichte zu besorgen. Offensichtlich ist das versäumt worden. Jetzt sollen wir Bürger also erst einmal mit grob geschätzten Werten in Vorlage treten, weil der ZKE das Risiko von Müllverminderung, was ja vom neuen System erwartet wird, nicht tragen will. Eine gut geführte Verwaltung hätte vorgesorgt. Man kann unsern Stadtverordneten nur empfehlen, dieser Gebührenberechnung die Zustimmung zu verweigern und den ZKE aufzufordern, seine Hausaufgaben zu machen. Man kann sich dann Ende nächsten Jahres über eine auf exakten Werten aufgebaute Müllgebührensatzung unterhalten. Wenn wir schon abgezockt werden sollen, wollen wir dann doch nicht die Versuchskaninchen des ZKE sein! Hermann Rehse, Saarbrücken Bürger zahlt die Zeche der Pannenmacher Zum selben ThemaVieles liest man zum Thema "Müllwiegen", aber für uns Verbraucher bleibt sehr vieles unklar. Gar nicht einleuchten will mir, weshalb auch die grünen Tonnen gewogen werden. Diese Tonnen tragen meist das Laub in sich, das wir Anwohner von den städtischen Bäumen von der Straße fegen müssen. Bei Regenwetter, wie jetzt im Herbst, zahlen wir dann auch noch die Nässe mit. Und für die Winterzeit, in der es keine Grünabfälle gibt, müssen wir ohne jegliche Leerung die dafür berechnete Grundgebühr zahlen. Da stimmt doch etwas nicht im System. Es kann doch nicht sein, dass der Bürger für alle Pannen der Pannenmacher die Zeche zahlt. So haben wir uns unsere Verwaltung nicht vorgestellt! Franziska Bredel, Gersweiler Eine Frechheit im digitalen Zeitalter Zum selben Thema Herzlichen Dank, dass Sie sich des Themas "Müllverwiegung" angenommen haben. Ich sehe das Problem gar nicht bei der Festsetzung der Gebühren, man kann als ersten Durchschnittswert einfach den mittleren Wert des letzten Jahres nehmen. Nach Aussage des ZKE ist das neue System für den Verbraucher nicht teurer. Ergo könnten die bis dato erhobenen Abschlagszahlungen auch weiterhin genutzt werden, ohne dass der Verbraucher hohe Nachzahlungen fürchten muss. Für mich stellen sich zum Verwiegesystem vor allem folgende Fragen: Warum überhaupt Verwiegen und nicht nach Anzahl der Abholungen berechnen, denn auch dies führt zur gewollten Müllvermeidung? Welche Kontrollmöglichkeiten habe ich? Zum einen dem ZKE gegenüber, aber auch den Mietern gegenüber. Da nach Einfüllung des Mülls in den Wagen objektiv keine Kontrolle mehr möglich ist, muss es bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Kunden und ZKE also eine Partei geben, deren Wert als prinzipiell richtig angesehen wird, unabhängig davon, wie es sich in der Realität verhält. Ist dies der ZKE, oder ist dies der Kunde? Dies muss man auch jetzt bereits wissen und mitteilen! Zwischenabrechnungen gibt es halbjährlich, was im digitalen Zeitalter eine Frechheit ist. Auch wenn Mieter zwischenzeitlich ausziehen, ist der ZKE (laut telefonischer Auskunft) nicht dazu in der Lage, einen Zwischenbescheid zu erstellen. Auch führt das System zum "Schlosszwang", denn nur in abgesperrte Tonnen kann nichts widerrechtlich entsorgt werden. Ist dies sicher? Wie viele verschiedene Schließsysteme gibt es? Dies verursacht in jedem Fall auch wieder zusätzliche Kosten, die natürlich auch noch nicht feststehen. Weitere Schlüssel fallen durch mehrere Mietparteien an und kosten auch Geld. Das System diskriminiert Windelbenutzer (vor allem Babys und inkontinente Menschen). Ist dies gewollt? Doris Gansen, Saarbrücken Damit die Stadträte blind die Hände heben Zum selben ThemaKürzlich erhielt man einen teuren, nichtssagenden Flyer (Englisch für Flugblatt oder Info-Brief), der mit unseren Müllgebühren finanziert wurde. Eine zweite, ebenso teure "Verkaufsinformation" wird folgen. Und man ahnt weiter nichts Gutes, wenn man die negativen vergangenen Berichtsergebnisse des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) verfolgt hat. Ein einfacher Blick nach Eppelborn, Lebach und St. Wendel - dort wird seit langem gewogen - zeigt, wie schlicht und einfach das dort läuft. Und vor allem in einem nachvollziehbaren Kostenrahmen. Man zahlt dort eine Grundgebühr von maximal 50 Euro im Jahr. Dazu kommt eine Gewichtsgebühr von 0,24 Euro pro Kilo Müll. Das macht bei 50 Kilo Müll im Jahr weitere zwölf Euro - für jemanden, der rund achtmal im Schnitt etwa sechs Kilo Müll abliefert. Pro Jahr bezahlt man dort also insgesamt rund 62 Euro für 50 Kilo Müll. Der ZKE dagegen verschweigt von vornherein, dass ein Saarbrücker Bürger künftig - neben einer höheren Grundgebühr - zusätzlich für mindestens 65 Kilo Müll im Jahr (also vielleicht für mehr, als er verursacht) bezahlen muss. Die Missmanagement-Verluste der vergangenen Jahre werden unter den Bürgen wieder "gerecht" verteilt. Dafür brauche ich kein teures Institut, welches ich von meinen Gebühren bezahle, noch muss ich monatelang in geheimen Zirkeln rechnen, damit alle Stadträte wieder blind die Hände heben. Werner Schmitt, Saarbrücken

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort