Verschiedene Instrumente und viel Gesang

Winterbach. Als Dietmar Matheis das Notenpult aufgestellt und mit seiner steirischen Harmonika Platz genommen hatte, wunderten sich manche Besucher des "Tag der Hausmusik" im Winterbacher Vereinszentrum über das nicht alltägliche Instrument. "Der Unterschied zum Akkordeon ist der, dass beim Aufziehen andere Töne kommen als beim Zumachen", erklärte er den Neugierigen

 Kim Maldener, Hubert Hoffmann, Helmut Wagner, Evi Spohn, Susanne Hoffmann, Rite Ketzscher, Wilhelm Sartorius, Marga Becker und Dietmar Matheis (von links) zeigten ihr Können. Foto: B & K

Kim Maldener, Hubert Hoffmann, Helmut Wagner, Evi Spohn, Susanne Hoffmann, Rite Ketzscher, Wilhelm Sartorius, Marga Becker und Dietmar Matheis (von links) zeigten ihr Können. Foto: B & K

Winterbach. Als Dietmar Matheis das Notenpult aufgestellt und mit seiner steirischen Harmonika Platz genommen hatte, wunderten sich manche Besucher des "Tag der Hausmusik" im Winterbacher Vereinszentrum über das nicht alltägliche Instrument. "Der Unterschied zum Akkordeon ist der, dass beim Aufziehen andere Töne kommen als beim Zumachen", erklärte er den Neugierigen. "Die steirische Harmonika ist im Alpenraum noch sehr verbreitet, bei uns weniger. Ich glaube, dass es im Saarland nicht mehr als zehn solcher Instrumente gibt." Zum Auftakt des Hausmusiktags spielte der Winterbacher ganz virtuos drei Stücke mit viel Rhythmus und Melodik.Nicht allein singen wollte Marga Becker aus Selbach ihre Lieder "Bunt sind schon die Wälder"., "Du liegst mir im Herzen" und "Es steht eine Mühle im Schwarzwäldertal". Mit ihrer Gitarre begleitete sie die froh mitsingenden Besucher. Helmut Wagner aus St. Wendel hatte die passende Stimme für seine beiden Lieder, eines von Frank Sinatra, eines von den Beatles. "Das Fensterlein" von Hermann Löns wurde von Susanne Hoffmann aus Winterbach gesungen, auf der Gitarre begleitet von Wilhelm Sartorius aus Marpingen. Sartorius weckte anschließend Erinnerungen an Reinhard Mey und seinen Song "Mein Kanapee". Hubert Hoffmann (Klavier) und seine Frau Susanne (Gesang) überzeugten mit Gabriellas Song aus dem Film "Wie im Himmel." Mit zwei Liedern trug Rita Ketzscher aus Winterbach zum Hausmusikabend bei.

Kim Maldener (Klarinette) und Evi Spohn (Flöte) hatten sich zwei Filmmelodien aus "James Bond" und ein Lied von Michael Jackson ausgesucht. Vier kurze Stücke am Klavier präsentierte Kim Maldener. Darin ging es um Meermädchen, einen Hirten, einen Seiltänzer und um ein Stück zum Geburtstag. Das gemeinsame Singen der Volkslieder "Abend wird es wieder" und "Der Mond ist aufgegangen", am Klavier von Hubert Hoffmann begleitet, setzte den Schlusspunkt unter den unterhaltsamen Nachmittag. Seit vielen Jahren lädt Hubert Hoffmann, der Dirigent des Winterbacher Männerchores, die Bevölkerung zum Hausmusiktag ein. Das Echo ist nicht immer gleichgroß. Die Veranstaltungen zeigen jedoch, dass in den Familien noch viel Musik gemacht wird. Hoffmanns Anliegen ist es, das Musizieren in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und die Menschen anzuregen, sich noch mehr der Musik zu widmen, sei es mit einem Instrument, sei es mit der eigenen Stimme. gtr

Hintergrund

Die Hausmusik, die in Familien und in bürgerlich-ständischen Gemeinschaften gepflegt und oft von Laien ausgeübt wurde, war bis in das späte 18. Jahrhundert das Gegenstück zur fürstlichen Kammermusik. Im 19. Jahrhundert entwickelte sie sich zur bürgerlichen Kammermusik. Lieder und Tanzmusik standen dabei im Vordergrund. In der Romantik kam der Begriff des Hauskonzertes auf. In neuerer Zeit haben die Jugendmusikbewegung und die Schulmusik die Hausmusikpflege mit Spiel- und Singmusik sowie mit Kanons gefördert. gtr

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