Vermisster tot aufgefunden

Losheim. Hobby-Taucher Jürgen A. aus Losheim entdeckte am Dienstagabend den Toten eher zufällig auf dem Grund des Stausees

 15 Losheimer Feuerwehrleute waren im Einsatz. Foto: rup

15 Losheimer Feuerwehrleute waren im Einsatz. Foto: rup

Losheim. Hobby-Taucher Jürgen A. aus Losheim entdeckte am Dienstagabend den Toten eher zufällig auf dem Grund des Stausees. Erst wenige Stunden

zuvor hatte die Taucherstaffel der Polizei eine ganztägige Suche ergebnislos abgebrochen, bei der modernste Ortungstechnik zum Einsatz kam (die SZ berichtete).

Mit dem Side-Scanner, einem auf Ultraschall basierenden Sonargerät, hatten die Polizeibeamten den halben See systematisch abgesucht, ohne dass sie auf etwas Auffälliges gestoßen waren. Bereits in der vergangenen Woche, als noch eine 20 Zentimeter dicke Eisschicht den Losheimer Stausee bedeckte, war ein umfangreicher Tauchereinsatz ergebnislos abgebrochen worden.

Taucher ist Polizeibeamter

Ironie des Schicksals: Dort, nur wenige Meter von der Markierungsboje entfernt, wo die Taucherstaffel am Dienstagnachmittag ihre Suche beendet hatte, entdeckte Jürgen A. - der erfahrene Taucher, Mitglied im örtlichen Tauchclub, ist im Zivilberuf Polizeibeamter - den Vermissten auf dem Grund des Stausees. Er sicherte die Fundstelle und alarmierte seine Polizeikollegen und die Losheimer Feuerwehr. Dunkelheit, Lufttemperaturen um die sechs Grad Celsius, Wassertemperaturen um die vier Grad Celsius und zwischendurch immer wieder Regen sorgten für wenig angenehme Rahmenbedingen, als sich die Feuerwehr anschickte, mit Scheinwerfern, Ballonleuchten und den Strahlern der Drehleiter Teile des Sees auszuleuchten.

Eine Stunde später waren dann auch die Taucher der saarländischen Polizei wieder vor Ort, die erst am Spätnachmittag den Stausee verlassen hatten. Am nächsten Morgen sollte die Suche fortgesetzt werden.

Betretenes Schweigen

Wieder knapp eine Stunde später waren die Taucher und das Begleitboot einsatzbereit. Von der inzwischen von der Feuerwehr bestens ausgeleuchteten Basis des Losheimer Tauchclubs starteten Jürgen A. und ein Polizeitaucher mit einer Sicherungsleine und einer Markierungsboje im Schlepptau in Richtung Seemitte. Das Polizeiboot der Taucherstaffel folgte mit drei Spezialkräften als Besatzung. Sowohl der große Lichtwagen der Bereitschaftspolizei als auch die Scheinwerfer der Drehleiter markierten den Suchenden den Weg. Nach einer kurzen Suche "im Dunkeln" wurden die Bergungskräfte fündig. Die Taucher hievten den Leichnam an die Wasseroberfläche und transportierten ihn auf einer speziellen Bergungsbahre ans Ufer.

Schweigend verfolgten die 15 Einsatzkräfte der Losheimer Feuerwehr, die bereits den zweiten Nachteinsatz in Folge zu verkraften hatten, das traurige Geschehen. Mit insgesamt vier Fahrzeugen waren sie zu diesem nächtlichen Bergungseinsatz ausgerückt. In der vorangegangenen Nacht hatte noch ein Garagenbrand, bei dem Flammen auf das Wohnhaus überzugreifen drohten, die Einsatzkräfte der Feuerwehr auf Trab gehalten.

Nachdem die beiden Taucher wieder wohlbehalten am Ufer waren, begann für sie der Abbau der Gerätschaften.

Am Mittwochmorgen bestätigte die Polizei in einer offiziellen Pressemitteilung, dass es sich bei dem Toten tatsächlich um den vermissten Franz-Josef Koltes aus Bergen handelt.

 Die Einsatzkräfte bei der Bergung der Leiche von Franz-Josef Koltes (52). Foto: rup

Die Einsatzkräfte bei der Bergung der Leiche von Franz-Josef Koltes (52). Foto: rup

Nach den Erkenntnissen der Polizei gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Anzeichen für ein Fremdverschulden. Man geht von einem Freitod des 52-jährigen Franz-Josef Koltes aus.

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