Verlorene Köpfe und lebende Krawatten

St. Wendel. Enthauptungen, Frauen, die von Schwertern durchbohrt werden und ein Mann, der seine Haarfarbe binnen Sekunden wechseln kann: Was sich auf den ersten Blick wie die Zusammenfassung eines Fantasyromans liest, bot sich am Sonntag einem begeisterten Publikum im St. Wendeler Saalbau

St. Wendel. Enthauptungen, Frauen, die von Schwertern durchbohrt werden und ein Mann, der seine Haarfarbe binnen Sekunden wechseln kann: Was sich auf den ersten Blick wie die Zusammenfassung eines Fantasyromans liest, bot sich am Sonntag einem begeisterten Publikum im St. Wendeler Saalbau. Magic Moments, so der Titel der ungewöhnlichen Veranstaltung, entführte die Zuschauer für zwei Stunden in die Welt der Magie und Illusionen.Nach den erfolgreichen Varieté-Veranstaltungen der vergangenen Jahre trafen sich in diesem Jahr renommierte Illusionisten aus vier verschiedenen Ländern Europas, um in einer spektakulären Bühnenshow ihr Können unter Beweis zu stellen.Geschrumpfte Assistenten Den Anfang machte der Niederländer Christian Farla. Bereits mit acht Jahren begann er zu zaubern und gewann 1993 die niederländische Zaubermeisterschaft in der Kategorie Illusion. 2005 luden ihn die weltberühmten Illusionisten Siegfried und Roy zu sich ein und verliehen ihm das exklusive Aufführungsrecht einiger ihrer Illusionsnummern. Dem Publikum im Saalbau bot er einen sensationellen Auftritt mit pyrotechnischen Effekten. Vor den Augen des Publikums schrumpfte er seine Assistentin, nahm blitzschnell ihren Platz in einer winzigen Glaskiste ein und "zauberte" sich durch einen rotierenden Ventilator.Eine ruhigere, aber nicht minder beeindruckende Show bot der norwegische Künstler Finn Jon. Jenseits aufwendiger Requisiten zauberte er Gegenstände in Seifenblasen hinein und wieder heraus und erweckte Krawatten zum Leben, nur um sie kurze Zeit später wieder zu einem einfachen Kleidungsstück werden zu lassen. Voller Gelassenheit und mit viel Charme bezog er dabei das Publikum mit ein und verblüffte vor allem durch die überraschende Schnörkellosigkeit seiner Tricks. Auf Jons "sanfte Magie" folgte der Auftritt der niederländischen Gruppe Magic Wave. Bestehend aus Jasper van Luit und Jan van Kammen feierte das junge Duo mit seiner Show die Leidenschaft für Sonne, Surfen und Magie. So rieselten endlose Sandströme aus ihren scheinbar leeren Händen und Surfbretter und Vögel tauchten aus dem Nichts auf.Eine ganz besondere Show bot der Franzose Ernest Ostrowsky alias Omar Pasha. Er arbeitet seit 1958 mit der Technik des schwarzen Theaters, bei der er Schwarzlicht, grelle Neonfarben und verblüffende Illusionen miteinander verbindet. Auf der Bühne des Saalbaus enthauptete er seinen Sohn und löste seine Frau in Luft auf.Ebenfalls aus Frankreich stammte der 24-jährige Künstler Nestor Hato. Er verzauberte das Publikum mit genialen Kunstgriffen und ließ die Manipulation von Spielkarten in völlig neuem Licht erscheinen. Und Hato war es auch, der seine roten Haare von einer Sekunde auf die andere in einen blonden Wuschelkopf verwandelte. Moderiert wurde die Revue der Illusionen von dem Niederländer Philip Simon. Mit viel Witz und dem ein oder anderen eigenen Zaubertrick führte er durch den Abend und sorgte dafür, dass in den Umbauphasen keine Langeweile aufkam. Und am Ende war sich das Publikum einig: Magic Moments bot eine Show der Superlative, die es ruhig öfter in St. Wendel geben kann. sick

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