Verkehrsinseln ändern gar nichts

BeaumaraisVerkehrsinseln ändern gar nichtsZum Artikel "Erstmal Kübel anstatt Bäume aufstellen" (15

Beaumarais

Verkehrsinseln

ändern gar nichts

Zum Artikel "Erstmal Kübel anstatt Bäume aufstellen" (15. Februar)

Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Politiker, die diese Entscheidung tragen, zum einen nicht bereit sind, mit der Bevölkerung in Kontext zu treten und zum anderen nicht bereit sind, sich ein Bild von der tatsächlichen Lage in der Hauptstraße von Beaumarais zu machen. Was für die Obrigkeit zählt, sind Statistiken und keine Tatsachen - statistisch gesehen ist die Hauptstraße gefährlich, theoretisch ändern Verkehrsinseln diese Lage und tatsächlich ändern sie gar nichts, denn die Hauptstraße ist nicht wirklich gefährlich, der letzte wirklich schwere Unfall liegt fast 20 Jahre zurück und 27 Bußgelder in zwei Jahren belegen, dass es sich nicht wirklich um eine Raserstrecke handelt.

Mit der Entscheidung die Maßnahme durchzuführen wird die katastrophale Parksituation in keinster Weise entschärft, im Gegenteil, durch noch mehr Hindernisse erhöht sich das Unfallrisiko erheblich, denn durch die Baumscheiben werden es ja nicht plötzlich weniger Anwohner-Pkws, die dort parken müssen.

Für Durchfahrer und Anwohner außerhalb der Hauptstraße mag es ein schönes Bild ergeben, für Anwohner der Hauptstraße wird es allerdings der absolute Horror, längere Standzeiten vor den Häusern und deutlich erhöhte Abgaswerte werden die Folge sein.

Anstatt erstmal bei der Stadt vorhandene Pflanzkübel aufzustellen, um zu testen, ob der gewünschte Erfolg eintritt, werden 60 000 Euro investiert, in ein Konzept, von dem man nur theoretisch weiß, dass es funktioniert.

Ich hoffe, die Politiker, die diese Entscheidung tragen, tragen auch die Konsequenz und zahlen die vergeudeten Steuergelder zurück, wenn statistisch festgestellt wird, dass diese Maßnahme nichts gebracht hat.

Michael Amann, Beaumarais

Artenschutzprojekt

Nabu ist froh über neuen Zeitgeist

Zum Leserbrief "Hintergründe nicht verschweigen" (16. Februar)

In dem Leserbrief bekommt jeder sein Fett weg. Die Stadtväter und damit verbunden auch das Landesamt für Umweltschutz, die dieses Artenschutzprojekt nun lobend herausstellen, obwohl sie jahrelang und dies vielleicht auch mit Absicht, untätig waren und nicht auf Verfüllung gedrängt haben, die Firma Rupp, die den Auflagen keine Dringlichkeit beimaß, und letztlich der Nabu, der sich angeblich jahrzehntelang nicht um diese Flächen gekümmert hätte. Heißt es in dem Brief irrigerweise. In der Vergangenheit galten derartige Mondlandschaften als Wunden in der Natur, die es zu beseitigen galt. Sie wurden je nach Bedarf als Deponien für Hausmüll, Abraum, Schutt oder Erdmassen genutzt und dies oftmals gar nicht zur Freude der Anwohner.

In den 70er Jahren waren nicht nur vielen Mitmenschen Begriffe wie Natur- oder gar Artenschutz noch völlig fremd, sondern leider auch vielen Naturschutzbehörden im Lande, die dem keinen besonderen Stellenwert beimaßen oder sich nicht durchsetzen konnten. Diese Zeiten sind noch nicht vorbei, aber es hat sich vieles gebessert, jedoch ist der Druck auf die freie ungenutzte Natur nach wie vor allgegenwärtig und unvermindert stark vorhanden. Heute ist der Naturschutz daher ganz besonders den Rohstoffbetrieben wie den Firmen Hector und Arweiler zu Dank verpflichtet, wenn sie eben ihre alten Verfüllungsauflagen nicht umgesetzt haben und die Flächen ökologisch neu bewertet werden können und auch den Behörden, wenn sie diese Auflagen nicht mit Nachdruck eingefordert haben. Manche Tierart wäre in weiten Teilen Deutschlands heute schon ausgestorben, gäbe es diese wichtigen Sekundärbiotope nicht. Herr Laux mag den alten Zeiten nachtrauern, als Verfüllungen noch zum Landschaftsbild gehörten, der Nabu ist jedenfalls froh über den neuen Zeitgeist.

Ulrich Leyhe, Saarlouis

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