Merzig. Mehr Publikumsinteresse hatte sich Initiator Klaus Borger, Fraktionsvorsitzender der Grünen Merzig, schon gewünscht. Nur rund ein Dutzend Interessierte waren zum Informations- und Diskussionsabend in die Villa Fuchs gekommen. Thema: "Rennstrecke Hochwaldstraße. Oder - Welche Risiken und Beeinträchtigungen bringt die neue Verkehrsregelung?". Die in fünf Bauabschnitte gegliederte Maßnahme wird mit dem Ausbau der Hochwaldstraße zu einer zweispurigen Einbahnstraße stadteinwärts eine erhebliche Steigerung des Verkehrsflusses mit sich bringen. Davon ist nicht nur Borger überzeugt. Das Gros der Zuhörer schloss sich dieser Meinung an. Kritikpunkt sei dabei die Durchtrennung der Stadt in zwei Bereiche. Zum einen "Wohnen, Parken, Einkaufen und Leben, zum anderen der Bereich "Fahren". "Durch die vom Investor der Marktansiedlung Bahnhofstraße erzwungene Verkehrsänderung verliert Merzig einen erheblichen Teil seiner Lebensqualität", sagte Borger. Die Grünen würden dennoch die angestrebte Lösung unterstützen. "Was bleibt uns anderes übrig", so Borger. "Wenn wir über Verkehr reden, müssen wir aber klarstellen, was das für die Verkehrsentwicklung der Stadt Merzig bedeutet", bekräftigte er. "So wie es in Merzig steht, kann es nicht weitergehen", forderte Wilhelm Jaaks, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag. Es müsse eine Lösung her, die auch die Bevölkerung mittrage. Er sei sich nicht sicher, ob man unbedingt den Wünschen eines Investors Folge leisten müsse. Jaaks: "Der Schwanz muss nicht mit dem Hund, sondern der Hund mit dem Schwanz wackeln." "Wenn man jetzt was macht, muss das Bestand haben", sagte Andreas Frech, Fraktionsgeschäftsführer der Freien Wähler Merzig. Er sorge sich um die Lebensqualität der Stadt. Bürgermeister Fredi Horf bestätigte die Entscheidung des Stadtrates. "Die Planungen für Marktansiedlung und Verkehrsführung sind im vollen Gange. Das ist nicht mehr umkehrbar". Im Stadtrat sei die Entscheidung mit großer Mehrheit gefallen, erklärte Horf: "Das muss man jetzt einfach akzeptieren". owa