Verhalten in Grenzsituationen

Saarlouis. Mit rasantem Tempo brescht ein schwerer Tanker der Feuerwehr über den Parkplatz der Fordwerke Saarlouis. Doch da steht plötzlich ein Mann in roter Regenjacke und zeigt nach links: Der Fahrer des Feuerwehrfahrzeuges tritt in die Bremsen, die Räder blockieren - um wenige Augenblicke später nach rechts auszuweichen

 Sicherheitstraining mit ADAC-Instruktor Rüdiger Haupt auf dem Parkplatz der Fordwerke. Foto: rup

Sicherheitstraining mit ADAC-Instruktor Rüdiger Haupt auf dem Parkplatz der Fordwerke. Foto: rup

Saarlouis. Mit rasantem Tempo brescht ein schwerer Tanker der Feuerwehr über den Parkplatz der Fordwerke Saarlouis. Doch da steht plötzlich ein Mann in roter Regenjacke und zeigt nach links: Der Fahrer des Feuerwehrfahrzeuges tritt in die Bremsen, die Räder blockieren - um wenige Augenblicke später nach rechts auszuweichen. "Gut so", lobt der Mann in der roten Regenjacke das Manöver. Rüdiger Haupt ist keineswegs lebensmüde. Er hat Respekt vor den Fahrzeugen, hält den Fahrer stets im Auge. Der ADAC-Instruktor für das Sicherheitstraining musste sich in seinem Leben schon mehr als einmal mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen. "Und das tut dann richtig weh", erinnert sich der Fahrlehrer, der seit Jahren Autofahrer im Rahmen des Fahrsicherheitstrainings fit macht.

Sicheres Bedienen

Am Samstag waren die ersten zehn Feuerwehrfahrzeuge aus dem Landkreis mit je zwei Feuerwehrleuten an der Reihe, um auf dem Lkw-Parkplatz der Fordwerke das Verhalten in Grenzsituationen zu erlernen und zu trainieren. Am kommenden Samstag sind die nächsten zehn Fahrzeuge an der Reihe, der Rest folgt am 4. Dezember. Dieses Trainingsprogramm umfasst verschiedene Schwerpunkte, vom sicheren Bedienen des Feuerwehrfahrzeuges über die richtige Blick- und Lenktechnik, die Optimierung der Fahrzeugbeherrschung bis zum Fahrzeugverhalten in Extremsituationen. Haupt zeigt sich dabei als gnadenloser Lehrmeister: Wer nicht richtig zur Sache ging, musste gleich danach wieder ran. Fehler wurden aufgezeigt und danach abgestellt: Und dann hieß es üben. Aber der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: Räumten die Feuerwehr-Fahrer am Anfang bei ihren stürmischen Attacken noch jede Menge Kunststoffhütchen von der Straße, klappten die Manöver nach den einzelnen Übungsdurchgängen immer besser.

Gekonnt geschlängelt

Gekonnt schlängelten sich die schweren Feuerwehrfahrzeuge am Nachmittag trotz Regens und schmieriger Fahrbahn durch den Hindernisparcours. Dabei ist das Fahrzeugverhalten durchaus unterschiedlich: Ein schwerer Tanker mit Antiblockiersystem verhält sich völlig anders als ein Einsatzfahrzeug ohne diese technische Ausstattung und muss entsprechend gehandlet werden. Auch die Sensibilisierung des Gefahrenbewusstseins und das frühzeitige Erkennen von Konfliktsituationen sind wichtige Effekte des Schulungsprogramms. Unterstützt wird es von der Unfallkasse Saarland, dem Landesfeuerwehrverband und den Saarlouiser Fordwerken.

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