Vergewaltigungsopfer will ihrem Peiniger in die Augen sehen

Saarbrücken. Das Opfer der brutalen Vergewaltigung vom August 2012 (wir berichteten) will jetzt vor dem Saarbrücker Schwurgericht seinem Peiniger in die Augen sehen und ihn fragen: "Warum hast Du mir das angetan?". Das berichtete gestern die Mutter der 26 Jahre alten und bis heute schwer gezeichneten Frau als Zeugin in dem Strafprozess gegen den 29 Jahre alten Angeklagten

Saarbrücken. Das Opfer der brutalen Vergewaltigung vom August 2012 (wir berichteten) will jetzt vor dem Saarbrücker Schwurgericht seinem Peiniger in die Augen sehen und ihn fragen: "Warum hast Du mir das angetan?". Das berichtete gestern die Mutter der 26 Jahre alten und bis heute schwer gezeichneten Frau als Zeugin in dem Strafprozess gegen den 29 Jahre alten Angeklagten.Der Mann aus dem Nordsaarland war über viele Jahre ein guter Freund ihrer Tochter, redete mit ihr regelmäßig über seine Probleme. Die Studentin mochte ihn und fühlte sich bei ihm sicher. In der Nacht des 26. August 2012 kam sie deshalb auch zu Besuch zu ihm in sein Elternhaus. Dort soll er sie plötzlich von hinten mit einem Holzstück niedergeschlagen, bis zur Besinnungslosigkeit gewürgt und vergewaltigt haben. Gefesselt und geknebelt habe er die bewusstlose 26-Jährige dann in den Kofferraum ihres Kleinwagens gequetscht und das Auto fernab am Waldrand abgestellt.

Dort fanden Freunde rund 20 Stunden später das Auto. Die 26-Jährige war fast tot. Durch die stundenlange Fesselung wurde ihr kompletter Bewegungsapparat schwer geschädigt. Sie ist bis heute größtenteils gelähmt, kann beide Hände nur ansatzweise bewegen. Geistig sei sie aber "voll da", berichtet ihre Mutter. An die Tat kann sich das Opfer heute nicht richtig erinnern. Sie sei nach dem Würgen bewusstlos geworden und dann erst im Krankenhaus wieder aufgewacht. Sie sei schwer traumatisiert und habe lange Panikattacken gehabt, sobald ein Mann nur in ihre Nähe kam. Das sei jetzt in der Reha-Klinik in Süddeutschland aber besser geworden.

Ob ihre Tochter in der Lage sei, als Zeugin vor Gericht auszusagen? Antwort der Mutter: "Sie kann und sie will es." Sie möchte ihm gegenübersitzen und ihn fragen, warum er ihr das angetan habe. Er sei ein Freund gewesen. Sie habe ihm vertraut. Nun könne sie niemandem mehr vertrauen. Der Prozess wird fortgesetzt. wi

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