Kommentar Den Spitzenköchen fehlt Unterstützung

Es gab Zeiten, da griffen Küchenchefs, wenn der Guide Michelin sie degradierte, zur Pistole. Die Zeiten sind heute andere. Zum Glück. Etliche Herdkünstler haben sogar freiwillig auf Sterne verzichtet, weil ihnen das Küchenchichi zu viel und teuer wurde, sie lieber anders, etwa regionaler kochen.

Aber auch die alten Gastroführer werden von der Netz-Konkurrenz mächtig bedrängt und hängen ihr Fähnchen nach dem flatterhaften Gastro-Zeitgeist. Und die Frage, wieviel Gelegenheit im Lockdown-Jahr tatsächlich zum Testen blieb, muss auch mal gestellt werden.

Trotzdem: Es ist bitter, Klaus Erfort wurde jetzt aus dem Koch-Olymp vertrieben. Das wird den Ehrgeizigen ärgern. Doch man darf sicher sein, dass er sich neu finden und erfinden wird. Als Schlag ins Kontor müssen das aber vor allem die sehen, die die Erfolge von Erfort, Bau, Del Fabro und Co. so gern fürs Saarland reklamieren, ohne die Top-Köche auch mal – etwa mit Aufträgen – zu unterstützen. Und eine gescheite Infrastruktur, zum Beispiel gute und schnelle Bahnverbindungen, wären auch viel wert. Damit man überhaupt hinkommt: ins Genießerland Saarland.

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