Vereine müssen zukünftig mehr Eigenleistung bringen

Überherrn. Die Gemeinde Überherrn muss den Gürtel ein gutes Stück enger schnallen, als zunächst geplant. Um 90 000 Euro jährlich bis 2015 sollte sie ihren Haushalt verbessern, ab 2013 sind es nun aber 110 000 Euro

Überherrn. Die Gemeinde Überherrn muss den Gürtel ein gutes Stück enger schnallen, als zunächst geplant. Um 90 000 Euro jährlich bis 2015 sollte sie ihren Haushalt verbessern, ab 2013 sind es nun aber 110 000 Euro. Kritisierte die SPD in den voran gegangenen Ratssitzungen noch die Vorschläge der Gemeinde, bei den freiwilligen Leistungen sparen zu wollen, musste die Fraktion in der Sitzung am Donnerstag eingestehen, dass man daran nicht mehr vorbeikommt. "Es fällt uns nicht leicht, aber wir werden dem Vorschlag zustimmen", erklärte Fraktionssprecher Guido Guldner, als es darum ging, den Haushaltssanierungsplan zu verabschieden. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.

Kürzung der Zuschüsse

"Wir wollen niemandem etwas wegnehmen, können aber auch nicht mehr so viel geben", sagte Bürgermeister Bernd Gillo. Also wird es dabei bleiben, dass der Haushaltssanierungsplan vorsieht, die Betriebskostenzuschüsse für die Sportplatznutzungen in der Gemeinde zu kürzen. Auch fällt ab 2013 der Zuschuss für die Pflege der Rasenplätze weg. Die Gemeinde besorgt einen Rasenmäher, die Vereine sollen die Mäharbeiten übernehmen.

Generell müssen sich die Vereine darauf einstellen, mehr Eigenleistungen zu erbringen. Gillo betonte gegenüber der SZ, er werde das Gespräch mit den Vereinen suchen, um zu erklären, warum gespart werden muss. Zudem sollen die Zuschüsse an die Gemeindeverbände für Sport und der kulturellen Vereine gestrichen werden, und zwar gestaffelt, angefangen von 50 Prozent ab 2013.

Ehrlichen Kompromiss gefunden

Als Vorsitzender des Gemeindeverbandes der kulturellen Vereine erklärte Josef Bro (CDU), dass es schwierig werden wird, ohne Zuschüsse der Gemeinde die Jugendarbeit in den Vereinen aufrecht zu erhalten. Als Gemeinderatsmitglied werde er allerdings dem Sanierungsplan zustimmen müssen. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Vinzenz Winter unterstrich Guldners Aussage, eine schwere Entscheidung treffen zu müssen, aber eine notwendige. Weit mehr als ein halbes Jahr intensiver und konstruktiver Gespräche innerhalb der einzelnen Fraktionen und fraktionsübergreifend haben nun endlich zum einstimmigen Beschluss über den Haushaltssanierungsplan geführt. "Wir haben jetzt einen ehrlichen Kompromiss gefunden, der uns Planungssicherheit gibt", sagte er. Und die braucht Überherrn dringend. Denn wie Bernd Gillo aufzeigte, werde die Gemeinde spätestens 2018 kein Eigenkapital mehr besitzen. Überherrn gehört zu den 33 saarländischen Kommunen, die Unterstützung aus dem kommunalen Entlastungsfonds (KELF) bekommen sollen. Die Gemeinde will ihre Selbstständigkeit nicht verlieren, betonte Gillo. Daher müsse sie langfristig planen und konsequent die Posten im Haushalt auf den Prüfstand stellen.

< weiterer Bericht folgt

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