Verein startet mit Event im Parkhaus

Saarbrücken. "Merkwürdig", müssen sich Nicht-Eingeweihte am Donnerstagabend gedacht haben angesichts der Leute, die sich auf dem ersten Deck des Parkhauses am Staatstheater (SST) hinter einer Absperrung an Sekt und Laugenteilchen gütlich taten und wechselnden Rednern am Mikrofon lauschten

Saarbrücken. "Merkwürdig", müssen sich Nicht-Eingeweihte am Donnerstagabend gedacht haben angesichts der Leute, die sich auf dem ersten Deck des Parkhauses am Staatstheater (SST) hinter einer Absperrung an Sekt und Laugenteilchen gütlich taten und wechselnden Rednern am Mikrofon lauschten. Ein eher überschaubares Häufchen, das hier dem Startschuss eines neuen Vereins beiwohnte - den prominenten Besuchern darunter und dem Fotografen-Auflauf nach zu urteilen, hätte es sich allerdings um das kulturelle Event des Jahres handeln können. Es war die "denkwerk-stadt saarbrücken e.V.", die hier mit der Präsentation einer Klanginstallation in Kooperation mit der Parkhausgesellschaft Q-Park an die Öffentlichkeit ging. Die unbürokratisch auf bürgerschaftliches Engagement setzende "denkwerk-stadt" möchte, wie Präsidentin Birgit Quien hier ausführte, Netzwerke schaffen, um gemeinsam mit Bürgern, Unternehmern, Politik, Vereinen, Verbänden und öffentlichen Einrichtungen aus Saarbrücken eine l(i)ebenswerte Familienstadt zu machen. Und "vorausschauend und visionär" neue Initiativen zu schaffen in den Bereichen Bildung, Kultur, Soziales und Sport (wir berichteten). Die Schirmherrschaft übernahm Saarbrückens Kulturdezernent Erik Schrader, der die Initiationsveranstaltung als "unkonventionelle Idee an unkonventionellem Ort" lobte. In dem überparteilichen Verein sieht Schrader insbesondere für Politikverdrossene eine Möglichkeit, sich ohne Parteizugehörigkeit fürs Gemeinwohl einzusetzen. Die Klanginstallation nun, eine Anregung von Vereinsmitglied Stephan Wolsdorfer, besteht darin, dass in den nächsten beiden Wochen das SST-Parkhaus alle 20 Minuten vom Tonband mit der Arie "Ebben? Ne andrò lontana" aus Alfredo Catalanis Oper "La Wally" beschallt wird. Die Quelle bleibt für Parkhauskunden also unsichtbar - nur zum Auftakt verschaffte sich die Interpretin Bernadette Mayer, freiberufliche Sängerin, mit jugendlich-dramatischem Sopran live Gehör und flanierte im roten Kleid vorbei. Ob irgendjemand außer dem konspirativen Häuflein registrierte, wie das Parkhaus zur Bühne wurde?

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