Tarifverhandlung Kaufland-Beschäftigte im Saarland und der Region Trier streiken am Mittwoch

Saarbrücken/Trier · In der aktuellen Tarifrunde im Einzel- und Versandhandel hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Angestellten von Kaufland im Saarland, Trier und Hermeskeil zum Streik aufgerufen.

Verdi: Streik in Kaufland-Filialen im Saarland und Trier
Foto: dpa/Patrick Seeger

In acht Filialen der Einzelhandelskette Kaufland wird an diesem Mittwoch, 7. Juni, gestreikt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die Beschäftigten in den Kaufland-Niederlassungen zum Streik aufgerufen, wie Verdi mitteilt. Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in der Region Saarland/Trier.

Die erste Runde der Verhandlungen zwischen Verdi und den Arbeitgebervertretern war im Mai noch ergebnislos vertagt worden. Die zweite Runde der Gespräche endete am 30. Mai ebenfalls ohne Einigung, deshalb will die Gewerkschaft offenbar nun den Druck auf die Arbeitgeber durch erneute Arbeitsniederlegungen erhöhen.

Streik im Einzelhandel – diese Kaufland-Filialen im Saarland und Rheinland-Pfalz sind betroffen

Im Saarland werden am heutigen Mittwoch die Beschäftigten in fünf Kaufland-Filialen ihre Arbeit niederlegen. Betroffen sind nach Gewerkschaftsangaben die Geschäfte in diesen saarländischen Gemeinden:

  • Dillingen
  • Lebach
  • Neunkirchen
  • Schmelz
  • St. Ingbert

In Rheinland-Pfalz werden drei Kaufland-Läden bestreikt. Hier müssen sich die Kunden in Trier und Hermeskeil auf Einschränkungen einrichten. Nach Gewerkschaftsangaben werden diese Filialen von den Arbeitsniederlegungen betroffen sein:

  • Hermeskeil
  • Trier Alleen Center
  • Trier Aachener Straße

Gewerkschaft fordert zwölf bis 15 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel

Die bislang von den Arbeitgebern vorgelegten Angeboten hat Verdi abgelehnt. Ihrerseits ist die Gewerkschaft in die Verhandlungen mit der Forderung gestartet, den Stundenlohn für die Angestellten um 2,50 Euro zu erhöhen. Je nach Entgeltgruppe entspräche das einer Lohnerhöhung zwischen zwölf und 15 Prozent. Für Auszubildende fordert Verdi eine Lohnerhöhung um 250 Euro.

Die Tarifvereinbarung soll demnach zwölf Monate lang gelten. Zudem verlangen die Gewerkschafter, dass der Tarifvertrag für allgemein verbindlich erklärt wird. Damit würde der Tarifvertrag zwischen Verdi und den Arbeitgebern auch für jene Unternehmen in den Branchen gelten, die bislang nicht tarifgebunden sind, aber im sachlichen und örtlichen Anwendungsbereich des Tarifvertrages liegen.

Arbeitgeber bieten drei Prozent mehr Lohn im ersten Jahr

Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt 7,5 Prozent mehr Gehalt angeboten. Die Erhöhung solle demnach in drei Stufen erfolgen. Zudem wurde ein Basisstundenlohn von 13 Euro angeboten, der Tarifvertrag soll für 24 Monate gelten.

Im Saarland arbeiten über 40 000 Beschäftigte im Einzelhandel. Gewerkschaft und Arbeitgeber wollen am 22. Juni erneut verhandeln.

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