Tagesgeldkonto & Co. Verbraucherzentrale Saarland: Wie man auch im Alter sein Vermögen erhalten kann

Service | Saarbrücken · Die Inflationsrate ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Gerade Rentner sind oftmals von Geldnot betroffen. Die Verbraucherzentrale im Saarland gibt deswegen Tipps, wie Verbraucher vorsorgen können.

Verbraucherzentrale Saarland: Wie man auch im Alter sein Vermögen erhält
Foto: dpa/Stephanie Pilick

In Krisenzeiten verliert auch das Geld seinen Wert. Derzeit gibt es auf Sparguthaben kaum Zinsen. Gleichzeitig ist die Inflationsrate so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wenn die Zinssätze deutlich geringer sind als die Inflationsrate, verliert das Vermögen an Kaufkraft. Die Inflationsrate lag in Deutschland im Juni 2022 bei rund 7,6 Prozent.

Das sind die Tipps der Verbraucherzentrale Saarland

Doch niemand möchte und niemand sollte verarmen. Dies gilt auch für (zukünftige) Rentner, die oftmals von Geldnot betroffen sind. Die Verbraucherzentrale Saarland hat einige Tipps parat, wie Verbraucher für das hohe Alter vorsorgen können:

Damit das Vermögen nicht an Wert verliert, brauche es eine Strategie, wissen die Experten und raten zu folgenden eigenverantwortlichen Maßnahmen: Zunächst sollten Verbraucher einen Überblick über ihre finanziellen Verhältnisse verschaffen „Gedanklich sollten vier Stapel gebildet werden, die für die verschiedenen Vermögens- oder Anlageklassen stehen. Die Verträge sollten danach zugeordnet werden“, rät die Verbraucherzentrale. Diese vier Säulen umfassen demnach Einlagen, Verträge, mit denen Kunden direkt oder indirekt am Aktienmarkt anlegen, sowie Immobilienvermögen und Geldanlagen in Rohstoffe wie beispielsweise Gold- und Silbermünzen.

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Anschließend sollten Verbraucher notieren, wie hoch die jährlichen Kosten für alle Produkte sind – etwa bei Lebensversicherungen und Investmentfonds. Dort fallen Kosten für Abschluss und Verwaltung an, die die möglichen Erträge jährlich oft um anderthalb bis drei Prozent reduzieren. Außerdem sei es wichtig, zu klären, wie lange die Verträge noch laufen, so die Experten.

Wieso ein Tagesgeldkonto sinnvoll ist

Nachdem das Vermögen grob sortiert wurde, richtet sich nun der Blick auf den Bedarf in der Zukunft. Verbraucher sollten sich dabei an folgenden Anhaltspunkten orientieren: Welcher Geldbetrag muss jederzeit verfügbar sein? Stehen notwendige Anschaffungen an oder eventuelle Gesundheitskosten? Dafür käme ein Tagesgeldkonto in Frage, empfiehlt die Verbraucherzentrale Saarland.

Zudem sollte die Frage geklärt werden: Welcher Teil des Vermögens wird vorerst nicht benötigt, weil es noch keinen Bedarf gibt, sollte aber im Bedarfsfall verfügbar sein? Viele denken dabei an eventuelle Kosten für Pflege oder Pflegeheim. Ist man auf ein monatliches Zusatzeinkommen angewiesen? Soll es garantiert lebenslang bezahlt werden? Oder für einen bestimmten Zeitraum? Für diesen Bedarf eignen sich Bank- oder Fondsauszahlpläne sowie private Rentenversicherungen oder eine Einzahlung in die gesetzliche Rente, so die Verbraucherzentrale Saarland weiter.

Aber auch die Kosten für Finanzprodukte, in die investiert wurden, könnten das Vermögen im Alter drücken. Wurde das Geld Anlageberatern und Vermögensverwaltern anvertraut, müssen Kunden damit rechnen, dass die Entgelte der empfohlenen Produkte mindestens anderthalb bis zwei Prozent des Vermögens pro Jahr auffressen, geben die Experten zu bedenken.

Wenn Verbraucher wissen, wo sie mit ihrem Vermögen stehen und wo sie hinwollen, dann sollten sie im letzten Schritt bestehende Verträge ausmisten oder, wo nötig, ergänzen. Doch jeder sollte sich mit der Anlage wohlfühlen. „Wenn Börsenkurse, Goldpreise und Kursrutsche für Kunden Stress sind und ihnen die Rendite dann doch nicht so wichtig ist, dann sollten sie einfach beim Tages- und Festgeld bleiben“, rät die Verbraucherzentrale Saarland. Einen Kursrutsch bei Aktien von 50 Prozent könne man nämlich nie ausschließen.

Weitere Infos und Tipps zur Erhaltung des Vermögens im Alter gibt es unter www.verbraucherzentrale-saarland.de

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