Vandalen wüten am Bahnhof

Friedrichsthal. Der Bahnhof Friedrichsthal-Mitte ist jüngst wieder Ziel nächtlicher Attacken geworden. Eine große Glasscheibe, die dem Schutz vor Wind und Wetter diente, wurde zerschlagen, die Glasvitrine mit dem Fahrplan beschädigt, und Graffiti-Schmierereien bedecken den Unterstand samt Fahrkartenautomaten

Friedrichsthal. Der Bahnhof Friedrichsthal-Mitte ist jüngst wieder Ziel nächtlicher Attacken geworden. Eine große Glasscheibe, die dem Schutz vor Wind und Wetter diente, wurde zerschlagen, die Glasvitrine mit dem Fahrplan beschädigt, und Graffiti-Schmierereien bedecken den Unterstand samt Fahrkartenautomaten."Wir waren sehr stolz auf den Haltepunkt", sagt Christian Jung, Pressesprecher der Stadt Friedrichsthal bezüglich der Zerstörungen: "Man könnte sich die Haare raufen bei dem Vandalismus, und dass, obwohl der Bahnhof sehr gut ausgeleuchtet ist". Nun hofft er darauf, dass die Bahn möglichst bald mit den Reparaturen beginnt, schließlich wolle man in diesem Frühjahr noch mit dem Bau der Fußgängerbrücke starten, um den Bahnhof noch attraktiver zu gestalten. Ein verunstalteter Haltepunkt wäre dann nicht im Interesse der Stadt, denn, so Jung: "Man wirft eher etwas auf einen Dreckhaufen als auf eine gekehrte Fläche." Handlungsbedarf der Stadt existiert nach Jung nicht, da der Bahnhof Eigentum der Deutschen Bahn ist.

"Das Problem, dass am Bahnhof in Friedrichsthal randaliert wird, haben wir öfter", erklärt ein Pressesprecher der Deutschen Bahn. Reparaturen würden im Frühling, etwa März bis April, stattfinden. Allerdings würde die Vitrine zum letzten Mal repariert: "Die Instandsetzung kostet die Bahn jedes Mal 1200 Euro. Sollte die Vitrine wieder beschädigt werden, würde die Bahn dort nur noch ein Metallbrett mit Fahrplan anbringen", so der Pressesprecher. Die zerschlagene Scheibe am Unterstand kostet die Bahn weitere 2000 Euro. Hinzu kommt die Entfernung des Graffiti, womit sich der Schaden auf 4000 Euro summiert.

Vielleicht sollte man sich ein Beispiel an der Stadt Sulzbach nehmen. Dort hat man Mitte 2009 eine Partnerschaft zwischen der Stadt, dem Standort Bexbach der Bundespolizei Inspektion Koblenz (zuständig für die Bahnhöfe der Region), der Polizeiinspektion Sulzbach und dem Bahnhofsmanagement unterschrieben. Seitdem gehen am dortigen Bahnhof sowohl Bahnpolizei, Beamte der Inspektion Sulzbach sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes Streife. "Alle Beteiligten treffen sich zudem vierteljährlich zu Gesprächen. Wenn Zerstörungen festgestellt werden, werden diese gegenseitig gemeldet und zeitnah behoben", erklärt Elmar Müller, Pressesprecher der Sulzbacher Verwaltung, und man habe mit dem System gute Erfahrungen gemacht. Müller: "Die Polizei in Sulzbach, wie auch der Bürgermeister haben bestätigt, dass sich die Partnerschaft bewährt hat. Der Zustand des Bahnhofs hat sich verbessert."

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