Urne im falschen Grab beigesetzt

Illingen. Aufregung, ja Unverständnis und Erschrecken hat es am Donnerstag bei einer Urnenbeisetzung auf dem Illinger Friedhof gegeben. Die Urne ist zunächst in einem falschen Grab beigesetzt worden. Das erzählte SZ-Leser-Reporter Reinfried Welker aus Illingen unserer Zeitung

Illingen. Aufregung, ja Unverständnis und Erschrecken hat es am Donnerstag bei einer Urnenbeisetzung auf dem Illinger Friedhof gegeben. Die Urne ist zunächst in einem falschen Grab beigesetzt worden. Das erzählte SZ-Leser-Reporter Reinfried Welker aus Illingen unserer Zeitung. Er war bei der Beisetzung dabei und meldete sich im Namen der Familie der verstorbenen Frau (Name der Redaktion bekannt). Noch am gleichen Tag sei die Urne nach Gesprächen mit der Verwaltung von Bauhof-Mitarbeitern umgebettet worden. Nach der Trauerfeier Viertel vor zwei folgte die Urnenbeisetzung, berichtet Welker. Schon während der Zeremonie hätten die Angehörigen gemerkt, dass etwas falsch läuft, das Gespräch mit dem Pfarrer gesucht: Ihre Verstorbene sollte doch im Urnenfeld beigesetzt werden; jetzt standen Trauergemeinde und Pfarrer an einem geöffneten Rasengrab. Die Zeremonie wurde dennoch abgeschlossen. Doch die Hinterbliebenen nahmen Kontakt mit der Verwaltung auf. Noch am gleichen Tag, so Welker weiter, sei vom Bauhof der Gemeinde ein Urnengrab auf dem Urnenfeld ausgehoben und die Urne der Verstorbenen in Anwesenheit der Familie und des Pfarrers ein zweites Mal beigesetzt worden. Wie kann so etwas passieren? Das fragten wir nach im Illinger Rathaus. "Es gibt Dinge, die dürfen nicht passieren", antwortete am Freitag auf SZ-Anfrage Bürgermeister Armin König. "Und das ist sicher so ein Fall. Ich habe mich persönlich bei der betroffenen Familie entschuldigt." Eine Informationslücke innerhalb der Verwaltung sei Schuld an der falschen Grabstelle. König: "Ein Sterbefall wird beurkundet, kommt über die Ordnungsbehörden dann zum Bauhof. Dort ist in diesem Fall die Information nicht angekommen. Wir werden das intern untersuchen und besprechen. Nach außen möchte ich da nicht mehr sagen. Auf jeden Fall darf so was nicht wieder vorkommen." Und wie erlebte und bewertet Pfarrer Siegfried Arneth von der evangelischen Kirchengemeinde Dirmingen diese falsche Beisetzung? "Der Fehler lag wahrscheinlich beim Friedhofsamt", sagte er am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung. Es habe an diesem Tag zwei Urnenbeisetzungen gegeben, jedoch sei nur ein Urnengrab vorbereitet worden. "Dem Bestattungsunternehmen der Familie wurde daraufhin fälschlicherweise das Rasengrab zugewiesen", so der Pfarrer. Die Familie habe sich verständlicherweise sehr erschrocken. "Über den Bauhof haben wir dann in Erfahrung gebracht, was da schief gelaufen ist. So etwas ist sehr peinlich und darf eigentlich nicht passieren", sagte Arneth, der derzeit die Urlaubsvertretung für den eigentlich zuständigen Pfarrer macht. cle/ywiDen Tipp für diesen Artikel kam von SZ-Leser-Reporter Reinfried Welker. Sie haben auch Spannendes zu erzählen oder sogar Fotos gemacht? Dann schicken Sie uns alles: per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (0681) 59 59 800, Mails an leser-reporter@sol.de.

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