"Unwissenheit über Geschichte macht sich immer weiter breit"

Saarbrücken. "Ein Symbol für einen glücklichen Moment" - das stellt sich die Historikerin Elisabeth Thalhofer unter dem geplanten Einheits- und Freiheitsdenkmal im Herzen Berlins vor. Es soll an die friedliche Revolution in der DDR 1989/90 und die Wiedervereinigung Deutschlands erinnern

Saarbrücken. "Ein Symbol für einen glücklichen Moment" - das stellt sich die Historikerin Elisabeth Thalhofer unter dem geplanten Einheits- und Freiheitsdenkmal im Herzen Berlins vor. Es soll an die friedliche Revolution in der DDR 1989/90 und die Wiedervereinigung Deutschlands erinnern. Über Sinn und Nutzen dieses Projektes diskutierten vier Vertreter aus Politik, Medien und Wissenschaft im Saarbrücker Rathaus. SZ-Redakteurin Doris Döpke moderierte die Diskussion. Vor drei Jahren hat der Bundestag die Errichtung des Denkmals auf der Schlossfreiheit beschlossen. Aus einem bundesweiten Wettbewerb gingen drei Entwürfe als Sieger hervor, einer dieser Vorschläge soll in naher Zukunft umgesetzt werden. Wann genau, steht noch nicht fest. Für Mitinitiator Jürgen Engert, ehemaliger Leiter des ARD-Hauptstadtstudios Berlin, müsse das Denkmal vor allem die Funktion des Anstoßgebers erfüllen. Es solle anregen, sich mit den Ereignissen, die zur Wiedervereinigung führten, zu beschäftigen. "Denk - mal nach!" sei die Botschaft, die das Denkmal vermitteln müsse. In diesem Zusammenhang erhofft sich Burkhard Jellonek, Leiter der saarländischen Landeszentrale für politische Bildung, einen Beitrag für das Geschichtsbewusstsein junger Menschen: "Die Unwissenheit über unsere Geschichte macht sich immer weiter breit." Der ehemalige saarländische Ministerpräsident Reinhard Klimmt betonte, dass das Denkmal auch die europäische Dimension der deutschen Wiedervereinigung widerspiegeln müsse: "Der Riss ging durch ganz Europa. Der Mauerfall war nur durch die Überwindung des eisernen Vorhangs möglich." gda

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