Unterwegs für Argentinien und Indonesien

Theley · Menschen in Indonesien und Argentinien profitieren vom Hungermarsch des Vereins Hilfe Direkt. In beiden Gebieten sorgten Vulkanausbrüche dafür, dass es der Bevölkerung praktisch an allem fehlt.

 Die Marschteilnehmer vor der Kirche in Theley – hier startete die Aktion. Foto: Sarah Joseph

Die Marschteilnehmer vor der Kirche in Theley – hier startete die Aktion. Foto: Sarah Joseph

Foto: Sarah Joseph

Unter dem Motto "Wandern für die Andern" begaben sich 60 Mitglieder des Vereins Hilfe Direkt auf einen zehn Kilometer langen Weg durch Theley. Start war die Kirche, von wo aus es über den Herzweg bis nach Bergweiler zur Blasiuskapelle ging und durch die Lachmühle zurück nach Theley. Der Hungermarsch fand in diesem Jahr zum vierten Mal statt und war den drei Missionaren gewidmet, deren Arbeit der Verein finanziell unterstützt: Schwester Rosemarie Dewes, die in Argentinien tätig ist, sowie Pater Kurt Bard und Pater Klaus Naumann, die beide den Menschen in Indonesien mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Leid durch Vulkanausbrüche

Als Einstimmung auf den Weg nahmen die Vereinsmitglieder an der Heiligen Messe teil, die der Vorsitzende Franz Dewes auch nutzte, um über die aktuellen Geschehnisse in den beiden Regionen zu berichten, die vom Verein Hilfe Direkt durch die Missionare unterstützt werden. Unglaublicherweise sind in eben diesen Regionen, Patagonien (Argentinien) und auf einer Nachbarinsel der Insel Flores, die zu Indonesien gehört, Ende 2012 Vulkane ausgebrochen und haben zusätzliches Leid über die Menschen dort gebracht. Schwester Rosemarie Dewes, die als Missionarin in Patagonien, dem südlichsten Zipfel Südamerikas, tätig ist, berichtete über die verheerenden Zustände dort, die der Vulkanausbruch mit sich gebracht hat. Die Nutztiere der Bevölkerung finden keine Nahrung, da Vulkanasche den Boden bedeckt. Diese Faktoren führen zur Lebensmittelknappheit und Hunger. Im April kam dann der nächste Schicksalsschlag. Diesmal war die Region um Flores betroffen. 1800 Flüchtlinge, die aus dem Vulkangebiet geflohen waren, wählten, die Heimat ihrer Nachbarn im Indischen Ozean als Zufluchtsort. Die Florins, die sowieso schon am Existenzminimum leben, schafften es kaum, die zusätzlichen Menschen mit ausreichend Wasser und Nahrung zu versorgen und so entschied sich der Verein Hilfe Direkt spontan und getreu seinem Namen, eine Sofortmaßnahme in Höhe von 20 000 Euro zu leisten, um schnellstmöglich Hilfe in dem Gebiet zu leisten.

Die beispielgebende Arbeit, die der Verein leistet, bleibt auch in Deutschland nicht unbemerkt. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung honorierte die ehrenamtliche Arbeit der Vereinsmitglieder mit einem Finanzzuschuss. Alle Spenden zusammengenommen, konnte der Verein seit seiner Gründung im Jahr 1999 bereits 500 000 Euro sammeln, die allesamt in die beiden genannten Regionen flossen.

In Patagonien, Argentinien sowie auf Flores leisten die Missionare Erstaunliches. Als "Hilfe zur Selbsthilfe" bezeichnet Dr. Wolfgang Wahlen die Arbeit. Der pensionierte Kinderarzt war selbst schon elf Mal auf der Insel und hat dort Kinder und Erwachsene untersucht und behandelt. Außerdem berät er die Bevölkerung vor Ort, wie das Gesundheitssystem am effektivsten verbessert werden kann. Auch die anderen Vorstandsmitglieder reisen immer wieder auf die weit entfernte Insel, um sich von dem Fortschritt zu überzeugen, zu dem sie erheblich beigetragen haben.

Malaria ist ein ernst zu nehmendes Problem auf Flores. Allerdings sieht man auch an der Statistik der Erkrankungen, dass die Arbeit der Missionare Früchte trägt. Die Prozentzahl der an Malaria erkrankten Bevölkerung sank von 70 Prozent auf einen Tiefstwert von zwei Prozent. Weitere Erfolge sind der Bau von Kindergärten und Schulen, die Teilfinanzierung von Schul- und Ausbildungsgeldern, Medikamente, Operationen und die Bereitstellung von medizinischem Equipment.

Spenden an Hilfe direkt e.V. bei der Volksbank Nahe-Schaumberg, BLZ 590 995 50, Kontonummer 338 532

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