Unterschriften für "Hermann"

Hermann-Röchling-Höhe · Mit einer Unterschriftenliste sind Helfer der neuen Bürgerinitiative für den Erhalt des Namens "Hermann-Röchling-Höhe" im Stadtteil unterwegs. Befürworter sollen auch ein Plakat in ihr Fenster hängen.

 Bei ihrer jüngsten Sitzung am Freitagabend haben die Mitglieder der neuen Bürgerinitiative gegen eine Umbenennung noch einmal ihre Vorgehensweise besprochen.Foto: Jenal

Bei ihrer jüngsten Sitzung am Freitagabend haben die Mitglieder der neuen Bürgerinitiative gegen eine Umbenennung noch einmal ihre Vorgehensweise besprochen.Foto: Jenal

Hermann-Röchling-Höhe. Eine spannende Woche steht dem Völklinger Stadtteil Hermann-Röchling-Höhe bevor. Der Stadtrat will bei seiner Sitzung am Donnerstag in der Wehrdener Kulturhalle entscheiden, ob der Stadtteil weiterhin nach dem Industriellen benannt werden darf, oder nicht. Dort droben, auf der ehemaligen Bouser Höhe, die möglicherweise bald wieder so, Völklinger Höhe oder "Auf der Höh" heißen soll, gibt es zwei Lager. Die einen sind für eine Umbenennung, die anderen möchten den Ortsnamen behalten. Einig sind sich die beiden Initiativen sowie die neutralen Bürger alleine darin, dass der Stadtrat nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden darf.Gemeinsam mit dem Sportverein hat die Bürgerinitiative um Torsten Krieg und Karl-Ludwig Spröher damit begonnen, eine Unterschriftenaktion zu organisieren. Bis Mitte der Woche sind unzählige Helfer unterwegs, um möglichst alle Haushalte abzufragen. Wer ist dafür, dass der Stadtteil weiter Hermann-Röchling-Höhe heißt, wer ist dagegen?

"Ich bin kein Geschichts-Freak, ich lebe im Heute", so beginnt Initiativensprecher Krieg sein Plädoyer. Und fährt fort: "Als Immobilienfachmann weiß ich aber, was da dran hängt, und ich weiß, dass unsere Häuser nach einer Umbenennung an Wert verlieren." Für ihn klängen die vorgeschlagenen Namen zu sehr nach der Saarbrücker Wohnsiedlung Folsterhöh. Sein persönliches Fazit: "In einem Stadtteil mit dem Namen Bouser Höh' hätte ich kein Haus gekauft."

Norbert Beer, stellvertretender Vorsitzende des Sportvereins, nennt einen anderen Aspekt. Der Verein identifiziert sich mit dem Stadtteil, die Aktiven- und die Jugendmannschaften tragen mit Stolz den Namen auf dem Rücken der Trikots. Sollte die Hermann-Röchling-Höhe nun umbenannt werden, müssten die Trikotsätze komplett ausgetauscht werden, ein finanziell fast unmöglicher Kraftakt für den Verein. Und da die Stadt ja auch jeden Cent mehrfach umdrehen müsse, schlägt er vor: "Alles soll so bleiben wie es ist. Dann hat auch die Stadt viel Geld gespart."

Plakate in den Fenstern

Achim Naumann gehört auch der neu gegründeten Initiative für den Erhalt des Namens an. Er fordert alle, die wie er gegen die Umbenennung sind, am Tag der Ratssitzung als Zeichen des Protestes ein Plakat ins Fenster zu hängen, das er gestaltet hat. Er hat als Motiv den Teller aufgegriffen, den der Stadtteil zur 50-Jahrfeier entworfen hat. Dazu kommt das Motto: "Hermann-Röchling-Höhe hat Zukunft."

Bei Christoph Gottschalk, dem Sprecher der Initiative für die Umbenennung, haben die Umfragehelfer schon geläutet. Klar, dass er in der Spalte für die Umbenennung unterschrieben hat. Dass die Umfrage aber noch kein demokratisch einwandfreies Ergebnis liefert, ist den Beteiligten klar. Deshalb fordert Ströher, wie Initiativen-Sprecher Krieg, den Fortbestand des aktuellen Namens: "Mit der Bundestagswahl im kommenden Jahr sollte deshalb eine offizielle Bürgerbefragung durchgeführt werden."

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