Unterricht im mobilen Klassentrakt?

Saarbrücken. Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, gibt es an der Maria-Montessori-Grundschule Saarbrücken-Rußhütte bald deutliche Veränderungen: Sie soll nämlich mehr Schüler und Schülerinnen aufnehmen können

Saarbrücken. Geht es nach dem Willen der Stadtverwaltung, gibt es an der Maria-Montessori-Grundschule Saarbrücken-Rußhütte bald deutliche Veränderungen: Sie soll nämlich mehr Schüler und Schülerinnen aufnehmen können.

Weil es aber, wie der Bildungsdezernent der Landeshauptstadt Saarbrücken, Erik Schrader, erläutert, im Gebäude "keine echte Raum-Reserve gibt und ein Anbau nicht so einfach geht", gibt es jetzt andere Überlegungen, um dies alles schnell zu realisieren. Die Stadt Saarbrücken - sie ist die Trägerin der Schule - plant, kurzfristig zwei mobile Klassentrakte aufzustellen. Dezernent Erik Schrader: "Einer soll als zusätzlicher Klassenraum dienen, der andere als Raum für die Nachmittagsbetreuung."

Sehr hohe Nachfrage

Hintergrund dafür ist die laut Schrader schon länger währende "sehr hohe Nachfrage" an der Schule mit ihrer besonderen Montessori-Pädagogik. Eine Nachfrage also, die offenbar weit höher ist, als das momentane Angebot an vorhandenen Schulplätzen. Schrader zufolge liegen fürs kommende Schuljahr bereits 51 Anmeldungen vor: "In der jetzigen Situation hätten aber nur geschätzt etwa 40 bis 50 Prozent der Anmeldungen Erfolg", stellt er klipp und klar fest. Dieses Verhältnis könne besser werden, wenn die Trakte errichtet seien. Und das schon bald. Erik Schrader: "Ziel ist, bereits zum neuen Schuljahr hin eine zusätzliche, sechste Grundschulklasse einzurichten." Außerdem könnten dann mehr Kinder (bisher sind es 60) in die Nachmittagsbetreuung gehen.

Kein Dauerzustand

Schrader bezeichnet die beiden mobilen Zusatzräume als eine Übergangskonstruktion. Er verspricht diesbezüglich, die Trakt-Lösung werde an der Schule "kein Dauerzustand" werden. Im Laufe der nächsten Zeit wolle man vielmehr darüber diskutieren, wie eine andere, langfristige Lösung aussehen könnte. Diese kurzfristige, schnell umsetzbare Maßnahme solle derweil zeigen, welch' hohen Stellenwert die Montessori-Pädagogik habe und welch' große Notwendigkeit bestehe.

Wo die mobilen Bauten stehen werden, das, so Dezernent Schrader, ist zurzeit noch nicht ganz klar: "Wir diskutieren mit der Schule zwei Standorte - den Bolzplatz und das Plateau in Höhe der Sporthalle."

Wie aber hat man sich diese Klassentrakte überhaupt vorzustellen?

Laut Bildungsdezernent werden diese vor Ort aufgebaut, es handle sich um "relativ feste Bauteile aus Beton". Wer sich eine Art Baucontainer vorstelle, liege ganz falsch. Schrader: "Innen sieht es aus wie in jedem anderen Raum, außen wie ein modernes Haus." Die Trakte seien eingeschossig, hätten Flachdächer und eine Bodenplatte. Jeder Raum soll ihm zufolge etwa 60 bis 70 Quadratmeter groß sein.

Die endgültige Entscheidung über die Pläne fällt am 19. Mai im Saarbrücker Stadtrat. Zuvor beschäftigen sich noch die Ausschüsse mit dem Thema.

Gibt der Rat grünes Licht - und laut Schrader ist die Zustimmung groß - kann mit dem Bau begonnen werden. Kosten wird das Ganze ihm zufolge je nach Standort und Bauweise zwischen 170 000 und 240 000 Euro.

Mehr Lehrkräfte

Eine zusätzliche Klasse bedeutet auch einen höheren Bedarf an Lehrkräften. Komme es zur Umsetzung der Pläne, so die Information aus dem saarländischen Kultusministerium, werde auch "ensprechend personalisiert".

"Ziel ist,

bereits zum neuen Schuljahr

hin eine zusätzliche, sechste Grundschul-

klasse einzurichten."

Saarbrückens Bildungsdezernent

Erik Schrader