Unternehmer, Vereinsboss, Politiker

Saarbrücken. Der Terminkalender von Peter Strobel ist seit ein paar Wochen noch ein bisschen voller. Der 41-Jährige leitet einen Zulieferbetrieb der Lebensmittelbranche mit 50 Mitarbeitern, er ist Vorsitzender des Fußballvereins Fechingen, CDU-Fraktionschef im Saarbrücker Stadtrat - und seit einigen Wochen auch noch Landtagsabgeordneter

Saarbrücken. Der Terminkalender von Peter Strobel ist seit ein paar Wochen noch ein bisschen voller. Der 41-Jährige leitet einen Zulieferbetrieb der Lebensmittelbranche mit 50 Mitarbeitern, er ist Vorsitzender des Fußballvereins Fechingen, CDU-Fraktionschef im Saarbrücker Stadtrat - und seit einigen Wochen auch noch Landtagsabgeordneter. Die häufigen Geschäftsreisen - rund 60 Tage im Jahr verbringt er nach eigener Schätzung im Ausland - wird er künftig in die sitzungsfreie Zeit des Parlaments legen müssen. Und um die Strobel GmbH & Co. KG, die er gemeinsamen mit seinem älteren Bruder führt, wird er sich stärker kümmern müssen, noch bevor im Landtag morgens die Lichter angehen. Zum Glück werde in der Lebensmittelbranche schon früh gearbeitet, sagt der Groß- und Außenhandelskaufmann. "Ich erreiche um sechs Uhr alle meine Kunden."In die CDU kam Strobel 2002 über die Mittelstandsvereinigung der Partei - aus Überzeugung für das Konzept der Volkspartei und der sozialen Marktwirtschaft, wie er sagt. Strobel gehört zum Wirtschaftsflügel der Partei, er bewundert Friedrich Merz. Aber er ist kein wirtschaftspolitischer Dogmatiker: Selbst in Diskussionen mit dem DGB-Landeschef Eugen Roth, der als SPD-Abgeordneter wie Strobel Teil der großen Koalition ist, finde er "keine großen Punkte der Auseinandersetzung". In seinem Betrieb arbeite niemand für unter 8,50 Euro die Stunde, "von daher habe ich überhaupt kein Problem mit einem Mindestlohn", sagt Strobel.

Auf seinem Weg in den Landtag erlitt Strobel, einer der wenigen Protestanten in der Spitze der Saar-CDU, eine herbe Schlappe: Im Herbst 2011 holte der Fechinger bei der OB-Wahl in Saarbrücken gegen die populäre Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD) gerade einmal 26,3 Prozent. In der CDU-Landtagsfraktion ist der Hobby-Koch ("Ich wage mich an alles heran"), der gerne Freunde beköstigt, für Wirtschaft und Verbraucherschutz zuständig. Ein Anliegen seien ihm die Stärkung des Flughafens Ensheim und des Mittelstandes.

Eine zusätzliche Herausforderung wartet bereits: Strobel, der einst bei Verbandsliga-Clubs das Tor hütete, soll die CDU-Kickertruppe um Klaus Meiser ("FC Union") verstärken. kir

Foto: CDU

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