Unternehmen schöpft aus familiärer Kraft

Freisen. 1962 hat die Hörmann KG in Freisen mit 23 Mitarbeitern ihre Produktion aufgenommen. Damals lag der Schwerpunkt auf der Sonderanfertigung von Berry-Toren (Garagen-Schwingtore)

 Blick auf die Firma Hörmann in Freisen. Seit 50 Jahren gibt es diesen Firmenstandort. Foto: Hörmann

Blick auf die Firma Hörmann in Freisen. Seit 50 Jahren gibt es diesen Firmenstandort. Foto: Hörmann

Freisen. 1962 hat die Hörmann KG in Freisen mit 23 Mitarbeitern ihre Produktion aufgenommen. Damals lag der Schwerpunkt auf der Sonderanfertigung von Berry-Toren (Garagen-Schwingtore). Heute arbeiten knapp 500 Mitarbeiter an dem zweitältesten Standort des Unternehmens in Deutschland, zur Produktpalette gehören unter anderem Mehrzweck-, Feuerschutz-, Sicherheits- und Schallschutztüren aus Stahl. "Wir können langfristig nach vorne schauen", blickt Werkleiter Norbert Schönbach im Gespräch mit der SZ optimistisch in die Zukunft.Zurzeit setzt Familie Hörmann, die das Unternehmen in der vierten Generation leitet, ein außergewöhnlich hohes Investitionsvolumen am Standort in Freisen um. Eine neue Produktionshalle mit einer Länge von 250 Metern ist vor Kurzem fertiggestellt und auf ganz besondere Weise eingeweiht worden. Denn für die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Hörmann-Standortes in Freisen fehlte noch die passende Location. Und so wurde die Produktionshalle kurzerhand zum Festsaal umfunktioniert. Auf einer Länge von 100 Metern und einer Breite von 25 Metern fanden Tische für circa 850 Gäste, eine Bühne, eine Tanzfläche und eine Cocktailbar bequem Platz. "Das Programm blieb bis zur Feier für die Mitarbeiter geheim", sagt Schönbach. Umso größer sei die Überraschung gewesen, als Bands wie "Groovin Affairs" und "The Baseballs" die Bühne betraten. "Es war ein wunderschönes Fest", schwärmt Schönbach. In seiner Rede habe er die Chance genutzt, sich bei den Mitarbeitern und im Besonderen bei der Familie Hörmann zu bedanken. "Sie steckt nicht nur ihr Geld in die Firma, sondern lenkt auch mit vollem Engagement die einzelnen Standorte." Die "Hörmänner" kümmern sich um ihr Unternehmen.

Norbert Schönbach ist seit Januar 1993 bei Hörmann in Freisen. Der gebürtige Hesse erinnert sich noch genau, was für ihn den Ausschlag gab, sich für den Job in Freisen und gegen ein Angebot in Hamburg zu entscheiden: "Thomas J. Hörmann hat in unserem Vorstellungsgespräch großen Eindruck auf mich gemacht." Der Gedanke, für ein Familienunternehmen zu arbeiten, habe ihm auf Anhieb gefallen. "Der Kontakt mit den Mitarbeitern ist ein anderer als in größeren Unternehmen", sagt Schönbach. So schätzt er auch heute noch die starke Verbundenheit zwischen Betrieb und Mannschaft. "Teilweise arbeiten Ehepaare oder ganze Familiengenerationen hier zusammen", erzählt der Werkleiter. "Manche Paare lernten sich hier kennen."

Hörmann hat in den vergangenen 50 Jahren die Region mit geprägt. "Das Unternehmen ist einer der bedeutendsten Arbeitgeber im St. Wendeler Land mit den Standorten Freisen und Eckelhausen." Damit das auch so bleibt, investiert Hörmann in die Zukunft. Aktuell ist ein Bebauungsplan zusammen mit der Gemeinde Freisen in Arbeit, der dem Unternehmen Planungssicherheit bieten soll. "Wir wollen die Möglichkeit haben, auch künftig nach Bedarf zu erweitern", so Schönbach. In den 20 Jahren, in denen der Werkleiter schon in Freisen ist, habe man immer konstruktiv mit den Funktionsträgern in Ort, Kreis und Land zusammengearbeitet. Der 56-Jährige schätzt die kurzen Wege im Saarland.

In der neu gebauten Halle wird Hörmann eine neue Produktionslinie errichten, um den Produktbereich der multifunktionalen Stahltüren weiter auszubauen. Ende September werden die ersten Maschinen angeliefert.

Wer die Zukunft plant, der braucht nicht nur gute Standort-Bedingungen, sondern auch gute Mitarbeiter. Hörmann hat den demografischen Wandel schon seit einigen Jahren im Blick. "Wir haben den Altersdurchschnitt senken können", erklärt Schönbach. Außerdem kümmert sich das Unternehmen um qualifizierten Nachwuchs. Zurzeit sind 15 Auszubildende beschäftigt. "Wir brauchen aber auch die älteren Mitarbeiter, auf deren Erfahrung wir nicht verzichten können." Schönbach setzt auch weiterhin auf eine gute Entwicklung von Hörmann Freisen.

Hintergrund

Seit 1962 produziert die Hörmann KG am Standort in Freisen. Ein Jahr später übernahm Thomas J. Hörmann das Werk. Das Familienunternehmen entstand bereits 1935. Damals gründete August Hörmann die Firma "Bielefelder Stahltore", welche sich später zum heutigen Unternehmen "Hörmann KG" entwickelte. evy

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