Unser Opa hinnerm Eebsche hadd die griene Schlabbe aan

Georg Fox wurde unlängst von einem Bekannten nach der Bedeutung der Redensart "Do warschd du noch in Abrahams Wurschdkessel" gefragt; er wusste es nicht und gab die Frage an mich weiter. Antwort: So pflegt man zu sagen, wenn nach einem Ereignis gefragt wird, das lange zurückliegt.

Das Pfälzische Wörterbuch übersetzt sinngemäß: "Da warst du noch nicht geboren." Der Fantasie des Fragenden ist es dann überlassen, selbst herauszufinden, wie er diese Metapher entschlüsseln soll, das heißt, was "Abrahams Wurschdkessel" mit seiner Geburt zu tun haben könnte. Georg Fox hatte ich seinerzeit geschrieben: "Vorweg übersetze ich für Sie den volkstümlich drastischen Ausdruck (...) mit damenhafter Zurückhaltung: Da warst du noch im väterlichen Mutterleib." Woraufhin er mir antwortete: "Das hann Se scheen gesaad."

Rudi Reichert fragt nach der Herkunft der "Dengmerder Dullesjer". Das seien "in Scheiben geschnittene Pellkartoffeln, die auf der Herdplatte beidseitig goldbraun gebacken und dann mit Butter, Salz und Sauerrahm in eine Schüssel kamen". Antwort: Im St. Ingberter Wörterbuch (von Braun/Mangold/Motsch) gibt es dieses Wort nicht. Es würde mich interessieren, ob St. Ingberter Leser die "Dullesjer" kennen.

Zu dem Wort "Gleebsche" fiel Elke Konrad aus Wadgassen ein Gedicht von Fritz Schneider ein, das sie vor 60 Jahren im Schulunterricht lernte. Es beginnt: "Unser Opa hinnerm Eebsche hadd die griene Schlabbe aan / Unn er raachd sei aldes Gleebsche mid de griene Bommle dran." Sie erinnert sich aber nur an die erste Strophe und würde sich freuen, wenn ihr ein Leser zu dem ganzen Gedicht verhelfen könnte.

Bei ihren weihnachtlichen Familientreffen hat Christel Keller aus Saarbrücken zwei neue Mundartwörter gelernt: aus Bayern das Wort "Neigezuzler", aus dem Saarland den "Schdumbesiffer". Sie schreibt, unter beiden Wörtern verstehe man einen Wirtshausbesucher, der sich die Reste aus den herrenlos gewordenen Gläsern einverleibe. Nun wüsste sie gern, ob es noch andere Bezeichnungen für den "Schdumbesiffer" gibt.

Gottfried Ganz aus Lebach-Niedersaubach schickt zu dem Wort "mell genn" (= gar werden) folgenden Dialog: "Mari, wadd han isch gehoad, ouer Zilja gridd e Kend!" "O Traoudsche, geh ma fodd. Dad ed net gehejrad es, es scho schlemm genouch! Awwa dat de Vadda von dem Bangad ach noch evangelisch es, dat es am schlemmschde!" "Da well äisch da mol ebbes san, Mari: E gudd Stegg evangelisch Fleisch geft ach en eme kadolisch Debbe mell!" Wörtlich: "Marie, was hab' ich gehört, eure Zilja kriegt ein Kind." "O Traudchen, geh mir fort. Dass sie nicht verheiratet ist, ist schon schlimm genug! Aber dass der Vater dieses Bankerts auch noch evangelisch ist, das ist am schlimmsten." "Da will ich dir mal was sagen, Marie: Ein gutes Stück evangelisches Fleisch wird auch in einem katholischen Topf gar."

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