"Unser Dorf fit für die Zukunft" sorgt für Diskussion

Gersheim. Lag es am schwülwarmen Wetter oder daran, dass man sich nach der Sitzung zum gemeinsamen Grillen vor der Sommerpause traf? Jedenfalls war der öffentliche Teil der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in einer guten halben Stunde abgewickelt. Einziger größerer Diskussionspunkt war die Teilnahme des Ortsteils Bliesdalheim am LEADER-Projekt "Unser Dorf fit für die Zukunft"

Gersheim. Lag es am schwülwarmen Wetter oder daran, dass man sich nach der Sitzung zum gemeinsamen Grillen vor der Sommerpause traf? Jedenfalls war der öffentliche Teil der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend in einer guten halben Stunde abgewickelt. Einziger größerer Diskussionspunkt war die Teilnahme des Ortsteils Bliesdalheim am LEADER-Projekt "Unser Dorf fit für die Zukunft". Hier hatte der Gemeinderat seinerzeit ein einstimmiges Votum für die Teilnahme abgegeben (wir berichteten). Im November des letzten Jahres hatte Hans-Ulrich Thalhofer vom Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum das Programm im Gemeinderat vorgestellt. Insgesamt 50 Häuser sollten im Dorf ausgewählt werden, deren Eigentümer eine energetische Beratung erhalten sollten. Begleitend sollten Handwerker - nach intensiver Schulung - entsprechende Verbesserungsmaßnahmen im energetischen Bereich nach Aufträgen der Hausbesitzer durchführen können. Jetzt wurde allerdings im Programm die Zahl der ausgesuchten Häuser von 50 auf 20 reduziert, was allgemein bedauert wurde. Im gleichen Atemzug wurde die Gemeinde verpflichtet, Marketing-Maßnahmen mit 9500 Euro in vier Jahren mitzufinanzieren. Die SPD-Fraktion zeigte sich verärgert: "Ich stelle mit Bedauern fest, dass die Zahl der Häuser reduziert wurde", so SPD-Fraktionschefin Christine Streichert-Clivot. Stefan Pauluhn (SPD) kritisierte, dass man zwar das Gemeindeprogramm zur Unterstützung von Photovoltaik-Anlagen habe auslaufen lassen, nun aber ein Projekt finanziell unterstützen müsse, dessen Nutzen für die Menschen in der Gemeinde nicht abzusehen sei. Auch warnte Pauluhn vor den nicht näher definierten Marketing-Ausgaben. Bürgermeister Alexander Rubeck (CDU) sah die Probleme wohl und fühlte sich auch sichtlich unwohl in seiner Haut: "Ich muss hier etwas verteidigen, was mir vorgegeben wird." Gleichwohl stellte er, wie auch CDU-Fraktionschef Jürgen Wack, klar: "Wenn wir jetzt mit Nein entscheiden, werden andere Kommunen das mit Kusshand nehmen". Wack erinnerte daran, dass mit dem Programm auch eine intensive Schulung und damit auch eine Kompetenzerweiterung für das regionale Handwerk einhergehe. Es handele sich, so der Bürgermeister, um ein Musterprojekt, das nach außen wirken und Nachahmer finden solle. Der weiteren Teilnahme Bliesdalheims an dem Programm stimmte der Rat dann mehrheitlich zu, die SPD-Fraktion stimmte dagegen. "Dies ist für mich kein Musterprojekt", stellte Fraktionschefin Streichert-Clivot klar. Jürgen Wack rechtfertigte noch einmal das Auslaufen der Photovoltaik-Unterstützung, weil diese Anlagen sich inzwischen rechneten und nicht mehr bezuschusst werden müssten.

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