Unfall mit saarländischem Reisebus in Paris

Paris/Saarbrücken. Eine Bus-Tagesfahrt nach Paris wird voraussichtlich ein juristisches Nachspiel haben. Die Homburger Rechtsanwältin Caroline Gebhardt kündigte gestern Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüche gegen die Kleinblittersdorfer Firma Geschwister Bur Reisen an

Paris/Saarbrücken. Eine Bus-Tagesfahrt nach Paris wird voraussichtlich ein juristisches Nachspiel haben. Die Homburger Rechtsanwältin Caroline Gebhardt kündigte gestern Schadenersatz- und Schmerzensgeldansprüche gegen die Kleinblittersdorfer Firma Geschwister Bur Reisen an. Der Grund: Eine Mandantin erlitt nach eigenen Angaben einen Schock, als in der vergangenen Woche sechs Dachfenster eines Doppeldecker-Busses bei der Unterfahrung einer Brücke in Paris mit lautem Knall geborsten und Glassplitter auf die Reisenden gefallen waren. Dennoch sei die Fahrt mit etwa 70 Fahrgästen bis zu einer etwa 50 Kilometer entfernten Raststätte fortgesetzt worden. Ein anderer Teilnehmer berichtet von Schnittverletzungen. Kritik übte die Anwältin auch am Krisen- und Notfallmanagement. Fahrgäste, die mit dem beschädigten Bus nicht mehr ins Saarland fahren wollten, hätten stundenlang auf einer Raststätte auf einen Ersatzbus warten müssen. In einem Schreiben entschuldigt sich die Firma bei Betroffenen. "Wir bedauern sehr, dass Sie durch den Zwischenfall in Paris in Angst versetzt oder gar leicht verletzt wurden. Der Bus war unter einer Brücke hindurch gefahren, die schon sehr oft mit diesem Bus unterfahren wurde", so Firmenchef Josef Bur. Der Notfallmechanismus der Sicherheitsdachfenster sei wahrscheinlich durch eine Sogwirkung ausgelöst worden, ergänzte ein Firmensprecher. Eventuell sei auch der vorgespannte Federmechanismus der Sicherheitseinrichtung durch den Hersteller des fabrikneuen Busses zu sensibel eingestellt worden. Die Dachfenster sind nach Firmenangaben eine 25 000 Euro teure Sonderausstattung und dienen im Notfall als zusätzliche Ausstiege. mju

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