Und plötzlich sehen alle meine Straße im Internet

Homburg. Der US-amerikanische Internetkonzern Google hat bis auf weiteres weltweit seine Straßen- und Gebäudeaufnahmen für den Internetdienst "Street View" eingestellt. Der Grund: Es hatte vor einiger Zeit Proteste gegen die Kamerafahrten von Google gegeben, da im Zuge der filmischen Aufnahmen auch private Daten aus offenen Internet-Funknetzen gespeichert wurden

 Ein Google-Auto ist unterwegs, um eine Straße zu filmen. Foto: dpa

Ein Google-Auto ist unterwegs, um eine Straße zu filmen. Foto: dpa

Homburg.Der US-amerikanische Internetkonzern Google hat bis auf weiteres weltweit seine Straßen- und Gebäudeaufnahmen für den Internetdienst "Street View" eingestellt. Der Grund: Es hatte vor einiger Zeit Proteste gegen die Kamerafahrten von Google gegeben, da im Zuge der filmischen Aufnahmen auch private Daten aus offenen Internet-Funknetzen gespeichert wurden. Ungeachtet dessen gibt es Bürger, die sich gegen das Abfilmen des eigenen Hauses, des Privatgrundstücks oder - in gemeinsamer Absprache - des ganzen Straßenzugs stellen, in dem sie wohnen. Für letzteren Fall gibt es auch ein Beispiel aus Homburg.Wer - auch vorsorglichen - Widerspruch gegen Google-Aufnahmen einlegen möchte, könne dies natürlich tun, so der Homburger Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff auf Anfrage der SZ: "Derzeit ist die Aktion 'Street View' ohnehin bis auf Weiteres gestoppt, aber grundsätzlich sehen unsere Rechtsexperten die Angelegenheit auch sehr kritisch." Wer also vorsorglich darauf hinweisen möchte, dass sein Anwesen nicht gefilmt werden sollte oder Einfluss auf bereits bestehende Aufnahmen nehmen möchte, kann dies schriftlich unter folgenden Adressen tun: postalisch an die Google Germany GmbH, Betreff: Street View, ABC-Straße 19, 20354 Hamburg; oder elektronisch per E-Mail an streetview-deutschland@google.com. Die Google Germany GmbH werde die Nachricht an die Google Inc. weiterleiten, führt Jürgen Kruthoff weiter aus. "Allerdings kann eine Kommune nicht stellvertretend für private Angelegenheiten Klage führen oder Einspruch erheben, auch nicht vorauseilend", so Jürgen Kruthoff. Wohl aber seien die Kollegen der Rechtsabteilung des Rechts- und Ordnungsamtes der Stadt Homburg im Rahmen ihrer dienstlichen Möglichkeiten bereit, in dieser Frage eine kurze Beratung zu erteilen. Grundsätzlich sei aber der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit für das in der Hansestadt ansässige Unternehmen Google zuständiger Ansprechpartner und nicht die Stadt Homburg, so Kruthoff. hcrDen Tipp für den Artikel bekamen wir von einer SZ-Leser-Reporterin aus Homburg. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder Mail an: leser-reporter@sol.de.

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