Und das Publikum wird zum Chor

Neunkirchen · Auf seiner „Sehnsucht-Tour 2014“ erzählt Klaus Hoffmann Geschichten aus seinem Leben, festgehalten in dem Buch „Als wenn es gar nichts wär“. In der Neunkircher Gebläsehalle begeisterte er mit seinen Chansons.

980 Gäste passen in die Gebläsehalle, und 980 kamen, um Klaus Hoffmann zu sehen und zu hören. Wie es in einem seiner Lieder heißt: "Alte Liebe bleibt sich treu", so sind auch die Schwestern Francesca und Carmelina Messina treue Fans. "Wir gehen auf fast jedes Konzert von ihm, wenn es möglich ist, besitzen alle CDs und haben seine Biografie gekauft, die wir natürlich auch gelesen haben". Sie sind vom französischen Merten beziehungsweise von Saarwellingen angereist, um ihm zuzuhören, dem deutschen Liedermacher, der oft in einem Atemzug genannt wird mit Hannes Wader und Reinhard Mey. Auf seiner "Sehnsucht-Tour 2014" erzählt er Geschichten aus seinem Leben, festgehalten in dem Buch "Als wenn es gar nichts wär", Geschichten von Trauer und Tod, vom Verlust des Vaters ("Er war die Sonne meines Herzens. Er war weg, aber er war da") und der Kindheit, von der Rebellion in seiner Jugend und verlorenen Lieben. In alter Chanson-Tradition ist das Bühnenbild von minimalistischer Schlichtheit: Ein Flügel, gespielt von seinem langjährigen Weggefährten Hawo Bleich, ein Mikrofon, ein Barhocker, und Klaus Hoffmann mit seiner Gitarre. Aber mehr braucht er auch nicht, um seine Anhänger zum Mitsingen, aber auch zum Lachen zu bringen. Bei aller Melancholie in vielen seiner Songtexte zeigt er einen ausgeprägten Sinn für Humor und komödiantisches Talent. Er präsentiert diese besondere Mischung aus Lachen und Weinen, gewährt einerseits einen tiefen Einblick in seine Seele und sagt doch: "Ich habe mir immer einen Beruf gewünscht, bei dem ich mich unbeobachtet fühle."

Seine Fans hängen an seinen Lippen, erkennen schon nach dem ersten Akkord den Song und bilden einen großen Chor bei "Der König dieser Kinder". Es ist großartig und ergreifend, wenn so viele Menschen singen: "Jedes Kind braucht seinen Engel, der es schützt und der es hält, der es auffängt, wenn es fällt". Auf seine Frage, ob alle in 40 Jahren wiederkommen wollen, ist die Antwort des Publikums klar: "Ja, ich will". Und was sagt er? "Sie sind das Beste, was heute Abend hier war."

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