Unbezahlbarer Schulstoff

Saarbrücken. Wenn die Viertklässler der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) Folsterhöhe nach den Sommerferien auf eine weiterführende Schule wechseln, haben sie ein Pfand in der Tasche, das ihnen niemand mehr nehmen kann: Sie haben nicht nur Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt, sondern auch künstlerische Mittel, mit denen sie ihre Empfindungen ausdrücken und eigene Ideen umsetzen können

 Auf der Folsterhöhe spielen Kinder Theater. Foto: Iris Maurer

Auf der Folsterhöhe spielen Kinder Theater. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Wenn die Viertklässler der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) Folsterhöhe nach den Sommerferien auf eine weiterführende Schule wechseln, haben sie ein Pfand in der Tasche, das ihnen niemand mehr nehmen kann: Sie haben nicht nur Schreiben, Lesen und Rechnen gelernt, sondern auch künstlerische Mittel, mit denen sie ihre Empfindungen ausdrücken und eigene Ideen umsetzen können. Und sie haben die Erfahrung gemacht, dass man sich konzentrieren und zusammenhalten muss, um ein Ziel zu erreichen.Das Ziel, das die Jungen und Mädchen der vierten Klasse der Freiwilligen Ganztagsschule Folsterhöhe seit Monaten fest im Auge haben, heißt "Premiere". Am morgigen Donnerstag, 14. Juni, 15.30 Uhr, 15.30 Uhr, werden sie im Mehrzweckraum der Schule erstmals vor Publikum das Bühnenwerk "Der Eisenhans" nach dem gleichnamigen Märchen der Gebrüder Grimm aufführen und zu einer Ausstellung mit fantasievollen Kunstkreationen einladen. Eine weitere Vorstellung für die dritten und vierten Klassen anderer Schulen gibt es am 15. Juni, 10.30 Uhr.

Mit den öffentlichen Auftritten findet die vierjährige Projektarbeit im Rahmen der "Schulkultur" des städtischen Kulturamtes ihren Abschluss. Seit der ersten Klasse haben die Jungen und Mädchen der jetzigen Klasse vier sich unter Leitung der Künstler Miguel Bejarano und Claudia Lang intensiv mit verschiedenen Kunstformen auseinander gesetzt: Miguel Bejarano machte sie mit dem Tanztheater vertraut und erarbeitete mit den Kindern Choreografien. Mit Claudia Lang übten sich die Kinder in Marionettenspiel, Erzählkunst und kreativem Gestalten. Zwei Unterrichtsstunden standen dafür pro Woche zur Verfügung.

Diese Zeit war mehr als gut investiert, findet Klassenlehrerin Adelheid Feind: "Die Kinder haben sich sehr gut entwickelt. Viele waren in der ersten Klasse sehr ängstlich, haben sich nichts zugetraut." Jetzt trauen sich alle, als Tänzer auf der Bühne zu agieren, einige übernehmen zusätzliche Rollen als Schauspieler mit Textrolle, Marionettenspieler oder Erzähler. Letztere haben sich freiwillig der Herausforderung gestellt, Originaltexte der Gebrüder Grimm auswendig zu lernen und zu rezitieren.

Wer die Gelegenheit hat, bei einer Probe dabei zu sein, kann nur staunen darüber, wie es den Erzählern Maurice, Olli, Birgit und Shawn gelingt, die Texte deutlich und langsam zu sprechen und die Bedeutung der Worte durch Betonungen und Pausen zu unterstreichen. Ob Königssohn (Nico), Wilder Mann (Mediana), Soldat (Sarah und Laura), Putzfrau (Daria) oder Marionettenspielerin (Stella und Alischa) - alle sind mit Begeisterung bei der Sache.

Was sich atmosphärisch mitteilt, möchte der Fachbereich Schulkultur des Kulturamtes in einer Dokumentation des Projektes festhalten, um aufzuzeigen, wie sich die musisch-kulturelle Bildungsarbeit auf die Entwicklung der Kinder, das Schulklima, die Lehrerschaft, das soziale Umfeld und die beteiligten Kunstschaffenden auswirkt. Wegen der positiven Erfahrungen der vergangenen vier Jahre soll die Zusammenarbeit ab dem nächsten Schuljahr mit einem Folge-Projekt fortgesetzt werden.

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