Unbekannte verwüsten Nunkircher Kreisel

Nunkirchen. Ortsvorsteher Jochen Kuttler (Pro Hochwald) machte stellvertretend für viele im Ort seinem Unmut Luft: "Es hat sicher jeder Verständnis dafür, dass man sich über die Siege der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft freut

 Fans feiern den Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Dänemark - in Nunkirchen allerdings ohne Maß und Ziel. Foto: dpa

Fans feiern den Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Dänemark - in Nunkirchen allerdings ohne Maß und Ziel. Foto: dpa

Nunkirchen. Ortsvorsteher Jochen Kuttler (Pro Hochwald) machte stellvertretend für viele im Ort seinem Unmut Luft: "Es hat sicher jeder Verständnis dafür, dass man sich über die Siege der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft freut. Kein Verständnis haben allerdings ich und viele weitere Mitbürger dafür, dass der Freudentaumel dazu führt, dass die mit viel Mühe hergerichteten Beete im Kreisel verwüstet, Pflanzen platt getrampelt oder gar herausgerissen werden, wie am vergangenen Sonntag geschehen." Man frage sich ernsthaft, schimpft Kuttler, "was im Kopf solcher Menschen vorgeht, die im wahrsten Sinne des Wortes die Arbeit von vielen anderen mit Füßen treten und sich einen Dreck darum scheren, dass sie öffentliches Eigentum zerstören und somit eine Sachbeschädigung begehen."Der Nunkircher Obst- und Gartenbauverein habe sich - mit finanzieller Unterstützung des Ortsrats - in liebevoller Kleinstarbeit der Kreiseldekoration angenommen und viele Stunden damit verbracht, die Optik so herzustellen, wie sie bis Sonntag aussah. Kuttler: "Wie muss man sich fühlen, wenn man dann sieht, dass einige hirnlose Fußballfans der Zerstörungswut huldigen, die in Stadien mittlerweile und zu Recht gegeißelt wird." Es gehe ihm keineswegs darum, den Spaß am Gewinnen einzuschränken, bekräftigt der Ortsvorsteher. "Aber auch ein Sieg der deutschen Nationalmannschaft setzt die Regel des gegenseitigen Respekts und damit auch des Respekts vor der Arbeit der anderen nicht außer Kraft."

Was seinen Ärger vergrößert: Dieser Akt sinnloser Zerstörungswut war nicht der erste Vorfall dieser Art. In den vergangenen Wochen wurde an anderer Stelle ebenfalls gewütet. So etwa am Dorfplatz, wo unlängst eine ganze Reihe junger Bäume gepflanzt worden waren. Damit diese Setzlinge auch während trockener Phasen nicht in ihrem Wachstum beeinträchtigt werden, haben Mitglieder der freilligen Feuerwehr sie in den zurückliegenden Wochen wiederholt gedüngt. "Wenig erfreulich ist hingegen die Tatsache, dass es völlig unbelehrbare Jugendliche gibt, die nichts Besseres zu tun haben, als an den jungen Bäumen zu reißen", findet Kuttler. Ob es sich dabei um die selben Leute handelt, die trotz eindeutiger Verbote auf dem Dorfplatz und den umliegenden Flächen mit Mopeds, Quads oder anderen Gefährten herumkurven, sei nicht erwiesen.

Aber auch diesem Treiben möchte Kuttler Einhalt gebieten: "Wer dort in Zukunft motorisiert angetroffen wird, muss mit einer Anzeige rechnen." Das habe nichts mit Boshaftigkeit oder Kleinlichkeit zu tun, sondern damit, dass unter anderem auch die Fläche rund um den Bolzplatz im Ort dazu genutzt werde, Motocross zu fahren. "Manchmal fehlen einem wirklich die Worte für so viel Dummheit und Ignoranz", ist Kuttler fassungslos.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort