Neue Kampagne Minister Jost sagt Umweltsündern den Kampf an

St. Ingbert/Saarbrücken · Das Umweltministerium startet mit Hinweisschildern im Wald eine Informationskampagne gegen illegale Müllentsorgung.

 Saar-Umweltminister Reinhold Jost (SPD)

Saar-Umweltminister Reinhold Jost (SPD)

Foto: Ministerium/ Bauer/S. Bauer

Plastik-Einkaufstüten, zerbeulte Getränkedosen und schmutzige Babywindeln, aber auch alte Matratzen, Asbestplatten und gebrauchte Autoreifen: Es gibt fast nichts, was in den Saar-Wäldern nicht illegal entsorgt wird. Jetzt lässt Umweltminister Reinhold Jost (SPD) erstmals Schilder gegen wilden Müll im Wald aufstellen, appelliert an die Vernunft der Bürger und sagt Umweltsündern den Kampf an.

Diesen drohen Bußgelder zwischen 10 und 2500 Euro, im Wiederholungsfall sogar bis zu 5000 Euro. Was kaum einer weiß: Schon in den Wald geworfene Papiertaschen brauchen zwischen sechs Wochen und fünf Jahren bis sie ganz und gar verrotten, alte Autoreifen 2000 Jahre und Glasflaschen gar 50 000 Jahre dafür. „So lange kämpft der Wald mit dem Müll“, heißt es auf den neuen Informationstafeln und Flyern des SaarForst Landesbetriebs.

„Nahezu alle Revierförster melden, dass der Müll im Wald mehr geworden ist“, sagte Ingrid Schmiedel vom SaarForst am Montag bei einem Ortstermin am Waldrand nahe der Autobahn-Ausfahrt St. Ingbert-West. Dort, an einem am Ensheimer Brunnenweg gelegenen Waldparkplatz, ließ Minister Jost das erste von neuen 15 Schildern aufstellen, auf denen es heißt: „Helfen Sie unsere Wälder sauber zu halten. Nehmen Sie Ihre Abfälle mit nach Hause und entsorgen sie diese korrekt.“ Seit 2016, so Minister Jost, hätten sich die Kosten für die Beseitigung des illegalen Mülls im Staatswald nahezu verdoppelt – auf 300 000 Euro im Jahr.

„Der Wald ist keine Müllkippe und kein Müllabladeplatz“, betonte Jost: „Es handelt sich hier um kein Kavaliersdelikt, sondern das ist schon ein Naturfrevel, der als Ordnungswidrigkeit oder – je nachdem, was für Stoffe im Wald illegal abgelagert werden – auch als eine Straftat geahndet werden kann.“ Waldbesucher sollten verdächtige Müllsünder direkt darauf ansprechen und gegebenenfalls beim nächsten Revierförster melden oder der Ortspolizei anzeigen. Laut Schmiedel vom SaarForst hat sich das Problem des wilden Mülls im Wald in letzter Zeit vor allem in den Revieren Großrosseln, Kirkel und Ostertal verstärkt. Die 15 neuen Holztafeln, die das Ministerium in nächster Zeit noch ausweiten will, kosten laut Jost rund 7500 Euro.

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