Nach russischen Angriffen Saar-Ukrainer in Kontakt zu Familien in Kiew und der Ost-Ukraine: „Überall sind Einschläge zu hören“

Update | Saarbrücken · Das russische Militär greift seit Donnerstagfrüh die gesamte Ukraine mit Bombardements und Bodentruppen an. Die Lage ist unübersichtlich. Wir haben bei Saar-Ukrainern mit Verbindungen in ihr Heimatland nachgefragt.

  Menschen begutachten an einer Straße in Kiew die Folgen des russischen Beschusses. Russische Truppen haben den erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet.

 Menschen begutachten an einer Straße in Kiew die Folgen des russischen Beschusses. Russische Truppen haben den erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet.

Foto: dpa/Mikhail Palinchak

„Es ist sehr schwer für mich. Ich weiß gar nicht, was ich für meine Schwester und meinen Vater tun kann“, sagt Viktoria Glessne. Erst am Mittwoch hatte unsere Zeitung sie nach ihrer Einschätzung der Situation in der Ukraine gefragt. Heute ist sie geschockt. „Ich habe meiner Schwester, die in Kiew wohnt, gesagt, sie soll alle Dokumente über ihr Eigentum zusammenpacken, falls sie fliehen muss“, erzählt Glessne.  Die Schwester habe von Detonationen berichtet, doch woher die genau kommen, wisse sie nicht. „Flugzeuge hat sie nicht gesehen.“ So jedenfalls beschreibt Viktoria Glessne das, was sie von der Lage in Kiew weiß. Ihre Schwester berichtet, dass nur wenige Menschen auf der Straße seien und die Regierung dringend dazu geraten habe, im Haus zu bleiben. Wer sich bewegen müsse, könne die U-Bahn in Kiew umsonst benutzen. Auf Facebook verfolgt sie diverse ukrainische Gruppen. „Es gibt viele Fake News, um Panik zu verbreiten“, ist sie sich sicher.