Saarbrücken. Die 67 Jahre alte Heilpraktikerin, ihr 82-jähriger Ehemann und ihr 86 Jahre alter Schwager, deren Leichen - wie bereits berichtet - am Dienstag in Gersweiler entdeckt wurden, starben an einer Medikamentenvergiftung. Diesen Schluss lasse das Ergebnis der Obduktion in der Gerichtsmedizin zu, teilte Polizeisprecher Horst-Peter Schäfer gestern mit. Weitere Untersuchungen, um welche Mittel es sich handelte, stehen noch aus. Die Frau und die beiden Männer hätten keine äußerlichen Verletzungen gehabt.Die Ermittler gehen nach dem derzeitigen Stand von einem so genannten "erweiterten Suizid" aus. Demnach hat die Frau vermutlich ihrem bettlägerigen und pflegebedürftigen Schwager sowie ihrem kranken Ehemann die Medikamente verabreicht und sich später selbst getötet. Mehrere handschriftliche Zettel wurden in dem Haus gefunden. Diese Schriftstücke könnten, wie es heißt, als Abschiedsbrief bewertet werden. Das Motiv für das Familiendrama liege wohl im privaten Bereich, so die Polizei.

Die Haushälterin hatte die Leichen am Dienstag gegen 10.15 Uhr in den Schlafzimmern des Einfamilienhauses, das in einer Anliegerstraße steht, entdeckt und den Rettungsdienst alarmiert. Am Vorabend hatte ein Pflegedienst die drei Personen noch gesehen. mju