Überblick über Solardächer online

Kreise Saarlouis/Neunkirchen. Wer wissen möchte, ob sich eine Solaranlage auf seinem Hausdach lohnt, der kann sich jetzt mit wenigen Klicks im Internet einen Überblick verschaffen. Die wichtigsten Infos bietet das Solardach-Kataster für den Landkreis Saarlouis, das jetzt im Internet freigeschaltet wurde

 Anhand einer Farbskala ist zu erkennen, ob sich ein Hausdach generell eignet. Foto: SZ/Wfus

Anhand einer Farbskala ist zu erkennen, ob sich ein Hausdach generell eignet. Foto: SZ/Wfus

Kreise Saarlouis/Neunkirchen. Wer wissen möchte, ob sich eine Solaranlage auf seinem Hausdach lohnt, der kann sich jetzt mit wenigen Klicks im Internet einen Überblick verschaffen. Die wichtigsten Infos bietet das Solardach-Kataster für den Landkreis Saarlouis, das jetzt im Internet freigeschaltet wurde.Öffentlich zugänglich ist eine farbliche Kennzeichnung, die die generelle Eignung des jeweiligen Daches für Solarnutzung (Fotovoltaik oder Solarthermie) erkennen lässt (siehe Info). Darüber hinaus gibt es eine genaue Auswertung, welche Strommenge und welche CO2-Einsparungen jährlich zu erwarten sind, welche Modultypen und welche Fläche empfohlen werden. Diese Wirtschaftlichkeitsrechnung ist allerdings nicht für jedermann einsehbar, sondern muss entweder bei der Gemeinde oder beim Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar (Wfus) erfragt werden. Das geht bequem per Mausklick im Internet auf der Seite des Wfus oder direkt bei der jeweiligen Gemeinde. Dort gibt es auch die Ausdrucke der Wirtschaftlichkeitsrechnung, egal ob im Internet oder im Bürgerbüro beantragt. Warum nur dort, erläutert Manfred Krämer, Projektverantwortlicher beim Wfus: "Die Gemeinde kann durch die Grundsteuer B absichern, dass tatsächlich nur die Hausbesitzer selbst genauere Informationen einholen können." Ursprünglich war vorgesehen, dass auch die Wirtschaftlichkeitsrechnung auf einen Klick für jedermann abrufbar ist. Doch da hatte die saarländische Datenschützerin Bedenken (wir berichteten). Deshalb haben sich alle Beteiligten jetzt auf diesen Kompromiss geeinigt.

Seit März 2010 arbeitet der Wfus an dem Solardach-Kataster (wir berichteten). Grundlage für die Analyse des Solarpotenzials der Dächer sind Daten des Landesamtes für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen aus einer Überfliegung des Saarlandes im Jahr 2006. Die Daten wurden dem Wfus kostenlos zur Verfügung gestellt. "Wenn das Saarland noch mal überflogen wird, streben wir eine Aktualisierung des Solardach-Katasters an", versichert Jürgen Pohl, Geschäftsführer des Wfus und Initiator des Solardach-Katasters.

Über ihre eigenes Haus informieren konnten sich Einwohner im Kreis bereits seit September vergangenen Jahres. Pohl: "Rund 400 Hausbesitzer haben in den vergangenen Monaten entsprechende Anträge bei ihrer jeweiligen Gemeinde oder bei uns gestellt." Besonders nach Fukushima hätten die Anfragen stark zugenommen. Und er rechnet mit vielen weiteren Interessenten, denn "die Einspeisevergütung wird zum 1. Juli doch nicht reduziert", begründet Pohl. "Das ist eine günstige Zeit für das Solardach-Kataster."

wfus.de

Meinung

Kreis Saarlouis nicht kritischer

Von SZ-RedakteurinDörte Grabbert

Rund hundert Hausbesitzer im Kreis Saarlouis haben Widerspruch gegen die farbliche Kennzeichnung ihres Hausdaches im Solardach-Kataster eingelegt. Im Kreis St. Wendel waren es innerhalb derselben vierwöchigen Widerspruchsfrist nur drei Hausbesitzer. Und im Kreis Neunkirchen, wo die Frist am heutigen 1. Juli abläuft, sei die Zahl nach Angaben der zuständigen Wirtschaftsförderungsgesellschaft "zu vernachlässigen". Warum die Unterschiede? Gibt es nur im Kreis Saarlouis datenschutzrechtliche Bedenkenträger? Die Erklärung dürfte eine andere sein. Der Kreis Saarlouis und allen voran der Wirtschaftsförderungsverband Untere Saar (Wfus) haben mit dem Projekt echte Pionierarbeit im Saarland geleistet. Und die Öffentlichkeit hatte die Chance, das ganze Projekt von Beginn an zu begleiten. Mit allen Risiken, allen Datenschutz-Diskussionen. Die Landkreise St. Wendel und Neunkirchen sind erst später auf den Zug aufgesprungen, als die Datenschutz-Debatte schon über die Bühne war. Und wenn eine Debatte von Anfang an öffentlich geführt wird, gibt es stärkere Meinungsbildung. Auch auf der Seite der Gegner.

Auf einen Blick

Das Solardach-Kataster ist über die Internetseite des Wirtschaftsförderungsverbands Untere Saar (Wfus) zu erreichen. Dort gibt es einen Button, der direkt zum Kataster führt. Nach und nach sollen auch die 13 Kommunen des Landkreises Saarlouis denselben Button auf ihrer Startseite im Internet platzieren. Ein Klick, und es geht direkt zum Solardach-Kataster. Die drei am Solardach-Kataster beteiligten Landkreise Saarlouis, Neunkirchen und St. Wendel sind farblich gekennzeichnet. St. Wendel und Saarlouis sind bereits freigeschaltet, Neunkirchen soll jetzt folgen.

Um das eigene Haus auf Solar-Qualität zu überprüfen, wird in der linken Menüleiste die jeweilige Gemeinde ausgewählt, danach die Straße und Hausnummer. Dann zoomt die Karte zum entsprechenden Straßenzug. Das eigene Hausdach erstrahlt je nach Eignung für Fotovoltaik-Anlagen rot (sehr gut), orange (gut) und gelb (bedingt).

Für Solarthermie-Anlagen ist es noch einfacher. Da die technischen Anforderungen nicht so hoch sind wie bei Fotovoltaik, sind die Dächer, die geeignet sind, einfarbig lila gekennzeichnet.

 Anhand einer Farbskala ist zu erkennen, ob sich ein Hausdach generell eignet. Foto: SZ/Wfus

Anhand einer Farbskala ist zu erkennen, ob sich ein Hausdach generell eignet. Foto: SZ/Wfus

 Anhand einer Farbskala ist zu erkennen, ob sich ein Hausdach generell eignet. Foto: SZ/Wfus

Anhand einer Farbskala ist zu erkennen, ob sich ein Hausdach generell eignet. Foto: SZ/Wfus

Wer Widerspruch gegen die Darstellung des Solarpotenzials des eigenen Hausdachs eingelegt hat, dessen Haus ist nicht farblich gekennzeichnet. Aus dem Kreis Saarlouis kamen nach Angaben des Wfus rund 100 Widersprüche. dög

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