Überall Cowboys und Cowgirls - und Sly & Boyle mittendrin

Saarbrücken/Berlin. Zwei Hillbillys in der Großstadt, noch dazu in der Bundeshauptstadt - ob das mal gut geht? Es ging gut: Sly & Boyle, die "Original Bitterroot (Cow-)Boys aus den Saar Rocky Mountains", waren am letzten Wochenende zu Gast auf der 14. Internationalen Country Music Messe 2009 in Berlin. Und schlugen sich wacker

Saarbrücken/Berlin. Zwei Hillbillys in der Großstadt, noch dazu in der Bundeshauptstadt - ob das mal gut geht? Es ging gut: Sly & Boyle, die "Original Bitterroot (Cow-)Boys aus den Saar Rocky Mountains", waren am letzten Wochenende zu Gast auf der 14. Internationalen Country Music Messe 2009 in Berlin. Und schlugen sich wacker. "Die Veranstaltung fand zum zweiten Mal in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs im ehemaligen Postbahnhof Friedrichshain statt", erzählt Sly, unter gutbürgerlich saarländischem Namen auch als Frank Schley bekannt. "Direkt an der Spree gelegen, gegenüber der berühmten East Side Gallery, wo noch einige Kilometer alte Mauer stehen."Etwa 12 000 Besucher über drei Tage, vier Bühnen auf zwei Stockwerken - "und überall Cowboys und Cowgirls", lacht Schley. "Wenn Musiker mal keine Hüte auf der Bühne anhatten, handelte es sich um New Country." Die Bands und Betreiber der Stände kamen nicht nur aus deutschsprachigen Ländern, es waren Belgier, Holländer, Dänen, Tschechen, Polen, Kanadier, die USA und andere vertreten. Vor der größten Bühne fanden nach Schleys Schätzung wohl 2000 Leute Platz; als Newcomer spielten er und sein Duo-Partner James Boyle, waschechter Kalifornier mit beeindruckendem Ohr- und Bartschmuck und Wahlheimat Saarbrücken, jedoch auf einer kleineren Bühne vor etwa 300 Zuschauern. Plus Laufpublikum. "Wir waren die einzigen Vertreter aus dem Saarland, die an der Messe teilnahmen. Unser Auftritt fand am Samstagmittag um 16 Uhr statt. Wir kamen gut an, konnten einige CDs verkaufen und mussten viele Autogramme geben. Obwohl wir für hartgesottene Country-Fans schon etwas gewöhnungsbedürftig sind: Wir waren wohl die einzige Band, die Frank-Zappa- und Deep-Purple-Songs im Repertoire hatte." Die Welt mag das irritieren - im Saarland wundert das längst niemanden mehr. Hier werden Sly & Boyle dafür geliebt, dass sie Pop-Juwelen aus vier Jahrzehnten so liebevoll und augenzwinkernd gegen den Strich bürsten, dass jedes Lied wie ein uriger und originärer Western-, Country- oder Blue Grass-Titel klingt: Frank Schley prügelt die Schlaggitarre, James Boyle singt beziehungsweise näselt, knödelt und hickst und spielt Mandoline sowie Mundharmonika. Was die beiden außerdem als Erfolg werten dürfen und was nun auch in Berlin Thema bei Gesprächen mit Musikerkollegen war: "Unser ,Gimme Hope Obama'-Video wurde mittlerweile allein bei YouTube fast 13 000 Mal angeklickt!", strahlt Schley. "Und das Schönste: Wenn man auf Google.de die beiden Wörter Hope und Obama eintippt, steht unser Video als erstes auf einer Liste von insgesamt 110 Millionen Webseiten, auf denen diese Wörter vorkommen. Das ist doch Wahnsinn!" www.slyandboyle.com

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