Über die Grenzen hinaus

Großrosseln · Großrosselns Gesicht wird sich 2014 ändern. Gebäude werden weichen, andere bekommen einen neuen Glanz. Das politische Gesicht aber soll bleiben: Ortsvorsteher Jörg Steuer (SPD) kandidiert erneut.

 Jörg Steuer will auch über die Kommunalwahlen hinaus Großrosseln vorstehen. Foto: Becker&Bredel

Jörg Steuer will auch über die Kommunalwahlen hinaus Großrosseln vorstehen. Foto: Becker&Bredel

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Neben dem Gemeinderat verabschiedete sich im Dezember auch der Großrosseler Ortsrat vom Sitzungssaal in der Bahnhofstraße. Seit Anfang des Jahres gibt es einen neuen Eigentümer, demnächst rücken die Abrissbagger an. Das Sitzungssaal-Gebäude, das alte Zollgebäude und der Bauhof machen Neuansiedlungen Platz: einem Drogeriemarkt und einem Schuhgeschäft.

"Die Grenznähe ist ein Standortvorteil für uns", betont Ortsvorsteher Jörg Steuer (SPD). In den Rosseler Geschäften trifft man viele Franzosen, deren Kaufkraft lockt Unternehmer an. Die Zukunft von zwei denkmalgeschützten Gebäuden ist mittlerweile geklärt. Das Haus Jochum und der Bahnhof werden derzeit von den Eigentümern wieder in Schuss gebracht. Die geplante Neugestaltung des Marktplatzes und eines Teilbereichs des Vorplatzes der Rosseltalhalle hat aus finanziellen Gründen noch nicht begonnen. In einem ersten Schritt, erklärt Steuer, soll demnächst der alte Brunnen auf dem Marktplatz demontiert werden.

Sorge bereitet dem 54-Jährigen, der im Hauptberuf Arbeitsvermittler im Jobcenter Saarbrücken ist, die Verkehrssituation. Immer wieder wird die Durchgangsstraße L 164 als Rennstrecke missbraucht. "Es muss etwas geschehen", fordert Steuer und plädiert für häufigere Geschwindigkeitskontrollen. Auf die Unterstützung seiner Kollegen aus dem Ortsrat kann er dabei zählen, die Fraktionen arbeiten gut zusammen. "Wichtige Sachen wurden bisher immer einvernehmlich geklärt", betont Steuer. Die Kooperation mit der Gemeindeverwaltung und dem Behindertenbeauftragten Uwe Prior funktioniert ebenfalls reibungslos. Wenn alle an einem Strang ziehen, lassen sich manche Vorhaben ohne großen finanziellen Aufwand realisieren. So ist der Friedhof mittlerweile für Rollstuhlfahrer problemlos zugänglich.

Von größeren Projekten träumen darf man aber auch in Zeiten der Schuldenbremse. Wenn die berühmte gute Fee bei Steuer vorbeikäme, würde er sich wünschen, dass der Bahndamm ab der Bahnhofstraße in Richtung Emmersweiler abgetragen wird. Das Gelände zwischen den Schienen und der Rossel, das womöglich auch für Unternehmensansiedlungen interessant sein könnte, würde so geöffnet. Doch aktuell muss sich Steuer mit einer anderen Frage beschäftigen: Wo trifft sich der Ortsrat? Der kleine Saal der Rosseltalhalle ist ebenso im Gespräch wie die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt am Klosterplatz. Vielleicht, erklärt Steuer, tagen die Kommunalpolitiker auch mal in einer Gaststätte.

Wo auch immer die Sitzungen stattfinden werden, Steuer will sie weiterhin leiten. Bei der Wahl im Mai kandidiert der Sozialdemokrat erneut für das Amt des Ortsvorstehers.

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