Über die Grenze: Hier leben, dort arbeiten

Kreis Saarlouis. Broschüren, Faltblätter, Karten, Kalender, Pläne: Ein Berg von Informationsmaterial ist auf dem Tisch ausgebreitet. Das verschafft einen ersten Eindruck vom Umfang der Themen, die sich um dieses Arbeitsmodell drehen

 Zu Gast in der Redaktion, von links: Nico Clement, Wolfgang Schnarrbach und Thomas Schulz reden mit Mathias Winters von der SZ über Grenzgänger nach Luxemburg. Foto: Hartmann Jenal

Zu Gast in der Redaktion, von links: Nico Clement, Wolfgang Schnarrbach und Thomas Schulz reden mit Mathias Winters von der SZ über Grenzgänger nach Luxemburg. Foto: Hartmann Jenal

Kreis Saarlouis. Broschüren, Faltblätter, Karten, Kalender, Pläne: Ein Berg von Informationsmaterial ist auf dem Tisch ausgebreitet. Das verschafft einen ersten Eindruck vom Umfang der Themen, die sich um dieses Arbeitsmodell drehen. "Grenzgänger" heißen die Menschen, die hier wohnen und dort arbeiten, Leute, die auf der Fahrt von zu Hause zu Firma oder Fabrik die Grenze überqueren. Bei uns heißt das die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg.Da gibt es so viel Bedarf an Information und Beratung, dass der "Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzeburg" (daher OGBL), der unabhängige Gewerkschaftsbund Luxemburg, und der DGB eine feste Zeit dafür in Saarlouis eingerichtet haben. Jeden Mittwoch von 17 bis 21 Uhr in Büroräumen in der Karcherstraße 1a - eine Zeit, die Arbeitnehmern das Kommen nach der Schicht erlauben soll. Da steht im Regelfall DGB-Mann Thomas Schulz Rede und Antwort. Schulz, Nico Clement, beim OGBL zuständig für interregionale Kontakte, und Wolfgang Schnarrbach von der OGBL-Sektion Grenzgänger sind zu Gast in der Saarlouiser SZ-Redaktion, um auf dieses Angebot aufmerksam zu machen. "Natürlich nicht nur das, es geht auch um die kommenden Sozialwahlen in Luxemburg", sagt Clement. Er lebt in Esch und erklärt sich als "vollkommen überzeugter Bürger der Großregion". Schnarrbach aus dem rheinland-pfälzischen Bettingen ist seit über 30 Jahren Grenzgänger. Er will vor allem für Interesse der Beschäftigten an ihren Vertretungen werben.Von wie vielen Grenzgängern reden wir? Weil die Verbindung aus Richtung Trier schon länger geknüpft war als die aus dem Saarland, stellen die Rheinland-Pfälzer den größeren Teil der "ungefähr 31000 Grenzgänger von Deutschland nach Luxemburg" (Clement). Auf das Saarland entfallen davon etwa 7000. Eine Statistik nach Landkreisen oder Städten und Gemeinden gibt es nicht. Aber der rege Besuch in der Beratungsstelle bestätigt das Gefühl, dass es viele Leute aus Saarlouis und Umgebung nach Luxemburg zieht. < weiterer Bericht folgt

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